feuersalamander
Feuchtkühle Laub- und Mischwälder sind der bevorzugte Lebensraum des Feuersalamanders. (Foto:Landesforsten.RLP / Jonathan Fieber

Bad Kreuznach – Still und heimlich streift er des Nachts durch naturnahe Laubmischwälder. Viele Menschen haben ihn noch nie gesehen, denn im Schutz der Dunkelheit fühlt er sich besonders wohl.

Doch mit etwas Glück lässt sich der schwarzgelbe „Lurch des Jahres“ jetzt im Herbst auch tagsüber beobachten. Förster Barme vom Forstamt Soonwald/Forstrevier Nahe weiß, wo der Feuersalamander sich am liebsten aufhält und verrät, was Haus- und Gartenbesitzende beachten sollten.

„Feuersalamander leben da, wo es kühl und feucht ist: zum Beispiel in Bachtälern mitten im Wald. Er versteckt sich gerne in Baumstümpfen, Ritzen und Felsnischen. Diese Tagesverstecke sind sehr wichtig für den Feuersalamander“,

erklärt der Förster.

„Jetzt, im Herbst wagt er sich auch ans Tageslicht – vor allem nach starken Regenfällen. Denn er ist auf der Suche nach einem passenden Ort zum Überwintern.“

Beliebt bei Gartenbesitzenden

Feuchte Laubmischwälder sind der typische Lebensraum des Feuersalamanders. Aber wenn es in einem Siedlungsgebiet geeignete Gewässer und Verstecke gibt, z.B. in Gärten oder in Mauerritzen, dann kann sich der Feuersalamander auch hier wohlfühlen. Ganz zur Freude aller Gartenbesitzenden. Stehen doch lästige Insekten und Nacktschnecken auf seinem Speiseplan. Reisighaufen und Komposthaufen können im Garten als Winterquartier dienen.

„Aber man sollte nicht enttäuscht sein, wenn sich dort kein Feuersalamander einfindet. Auch Igel oder Haselmaus sind dankbar für solche Rückzugsorte“,

verrät Förster Barme

Der kleine Lurch ist wehrhaft

Es passiert leider immer wieder, dass Salamander bei ihrer Suche nach einem geeigneten Winterquartier in Kellerabgänge oder Schächte fallen. Deshalb ist es gut solche „Salamanderfallen“ regelmäßig abzusuchen. Doch Vorsicht: Wenn der Feuersalamander angefasst wird, sondert er eine Flüssigkeit ab um Feinde abzuwehren. Das Hautsekret ist zwar für den Menschen nicht gefährlich, kann aber unangenehme Reaktionen der Haut hervorrufen. Barme empfiehlt deshalb Handschuhe zu tragen, wenn man die Tiere anfassen muss.

„Lurch des Jahres“ 2016

Nicht nur weil er „Lurch des Jahres“ 2016 ist, zählt der Feuersalamander zu den Arten, für deren Erhalt Deutschland international eine besondere Verantwortung trägt. Ein großer Anteil der Weltpopulation kommt in Deutschland vor.

„Diese Verantwortung nehmen wir Forstleute gerne an. Mit der naturnahen Waldwirtschaft fördern und unterstützten wir den Feuersalamander: Wir schaffen Laubmischwälder mit ausreichend vielen toten Bäumen und mit geschlossenen Waldflächen, die einen Wechsel zwischen Licht und Schatten und natürliche Bachläufe bieten“,

macht Förster Barme deutlich.

In vielen im Forstämtern / Forstrevieren setzen sich Forstleute und Naturschutzverbände gemeinsam aktiv für den Artenschutz und den Erhalt des Feuersalamanders ein, beispielsweise mit der Renaturierung von Bachdurchlässen.

Im Stadtwald Bad Kreuznach wurden in den Seitentälern zum Huttental in den vergangenen Jahren bachbegleitende Nadelhölzer entfernt und die standorttypischen Laubholzarten wie Hainbuche und Eiche gefördert.