Ingelheim – Im Rahmen einer kleinen Feierstunde verlieh Landrat Claus Schick im Kreistagssaal in Ingelheim den Ehrenbrief des Landrates.
Ausgezeichnet wurden zehn Ehrenamtler, die sich für das kulturelle Leben im Landkreis engagieren. Gewürdigt wurden Marion Arendt (Ingelheim), Sonja Best (Dienheim), Karlheinz Blees (Jugenheim), Raimund Darmstadt (Oppenheim), Gisela Eidemüller (Darmstadt), Peter Keber (Bacharach), Werner Reitz (Gau-Algesheim), Dr. Heiko Schmuck (Ober-Hilbersheim), Dr. Herbert Schnädter (Ockenheim) sowie Walter Ullrich (Trebur). Ausgelobt wird die Auszeichnung von der Stiftung „Kultur im Landkreis“. Dotiert ist sie mit je 250 Euro. Vorgeschlagen für die Ehrung wurden die Ausgezeichneten von Vertretern aus Kommunalpolitik und Vereinen.
Landrat Schick betonte den unschätzbaren Wert der verdienten Persönlichkeiten:
„Ihre Talente und ihre Tatkraft haben sie in den Dienst der kulturellen Arbeit gestellt. Sie haben somit der Kultur im Landkreis Ansehen, Profil und Kontur verliehen. Das macht sie zu nachahmenswerten Vorbildern unserer Gesellschaft. Sie stellen oftmals uneigennützig ihr eigenes Talent, ihre eigenen besonderen Fähigkeiten, ihre kostbare Freizeit und die persönliche Tatkraft für andere zur Verfügung.“
Salvatore Barbaro, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, begründete den besonderen Stellenwert des Ehrenamtes:
„Das hohe Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Rheinland-Pfalz, Rheinhessen und nicht zuletzt im Landkreis Mainz-Bingen basiert auf deren enger Heimatverbundenheit mit der Region.“
Musikalisch wurde die Feierstunde umrahmt von Lisanne Grosch und Celine Hämmerling von der Musikschule im WBZ Ingelheim.
Marion Arendt aus Ingelheim ist seit 1984 ein engagiertes Mitglied im Ingelheimer Carnevalverein 1898 e.V. (ICV). Dort tanzte sie lange Zeit im Damenballett und trainierte 13 Jahre das Männerballett. Seit 1987 engagiert sie sich im Damenkomitee, ist seit 1989 Vorstandsmitglied des Vereins und als Kassenwartin tätig.
Bereits seit 1986 engagiert sich Sonja Best in der Jazztanzgruppe des Turnvereins 08 Dienheim. Unter ihrer tatkräftigen Hilfe hat die Tanzgruppe viele Aktivitäten rund um Kultur, Fastnacht, Kerb und die deutsch-französische Freundschaft durchgeführt. Sie organisierte die Auftritte, Fahrerpläne, kümmerte sich um die Kostümgestaltung und um vieles mehr.
Der Jugenheimer Karlheinz Blees ist seit aktiver Sänger im „GV Einigkeit 1882 Jugenheim e.V.“ und übernahm bereits mit 29 Jahren das Amt des Vereinsvorsitzenden von 1978 bis 1997. Von 1997 bis 2010 war er Beisitzer und zwischenzeitig als Schriftführer tätig. Das Amt des zweiten Vorsitzenden begleitete er von 2010 bis 2016 und engagiert sich heute wieder als Beisitzer.
In Zusammenarbeit mit Walter Ullrich aus Trebur gründete der Oppenheimer Raimund Darmstadt 1980 eine Arbeitsgruppe, die das jährliche Kornsandgedenken, das an die Ermordung von Bürgern aus Oppenheim und Nierstein am Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert, organisiert. 1985 fand dank der beiden Herren erstmals eine gemeinsame Gedenkfeier mit Kommunalpolitikern, Vertretern der Kirchen, Bürgerinnen und Bürgern und Angehörigen der Hingerichteten statt. Seitdem sind Walter Ullrich und Raimund Darmstadt führend an der Vorbereitung und Durchführung dieser jährlich stattfindenden Gedenkfeier beteiligt.
Seit 1968 arbeitet die Darmstädterin Gisela Eidemüller ehrenamtlich in der Erinnerungs- und Dokumentationsarbeit über den Dichter und Übersetzer Stefan George. Sie ist Gründungsmitglied des seit 1976 bestehenden Vereins „Gesellschaft zur Förderung der Stefan-George-Gedenkstätte Bingen e.V.“
Der Bacharacher Peter Keber engagiert sich bereits seit 1979 ehrenamtlich: Er ist schon lange Jahre Vorsitzender des Bauvereins Wernerkapelle Bacharach e.V. und hat sich maßgeblich für die Renovierung und den Erhalt der Ruine Wernerkapelle eingesetzt.
Werner Reitz aus Gau-Algesheim bereichert seit 1958 mit seiner musikalischen Begabung den Organistendienst in der katholischen Pfarrkirche St. Cosmas und Damian. Seit 50 Jahren leitet er den MGV 1877 Bingen-Kempten und bringt seit 2005 in Gau-Algesheim seine pädagogische Erfahrung in der Schulung des jüngsten Nachwuchses der katholischen Kirchenmusik ein.
Der Ober-Hilbersheimer Dr. Heiko Schmuck hat 35 Publikationen zur Geschichte der Gemeinde und ihres Umlandes veröffentlicht, mehrere Vorträge zur Geschichte, Familie und Mundart gehalten und ist ehrenamtlicher Ahnenforscher für Menschen mit Ober-Hilbersheimer Wurzeln. Er ist Mitbegründer der „Historischen Zeit(t)räume – Ober-Hilbersheimer Museum im Schrothaus“ und seit sechs Jahren ehrenamtlich für das Museum tätig.
Dr. Herbert Schnädter aus Ockenheim konzipiert Studienreisen mit der Thematik Kunst und Kultur und ist für die Durchführung verschiedener Studienfahrten, wie beispielsweise nach Frankreich, Italien und Mitteldeutschland, zuständig. Dadurch ist eine Partnerschaft mit dem italienischen Povegliano entstanden. Er ist verantwortlich für die Organisation und Durchführung verschiedener Kunstausstellungen und für den Aufbau einer Musikschule.