Mannheim (ots) – Verkehrsberuhigung und Lärmreduzierung in der Innenstadt – zur Erreichung dieses Zieles hat die Stadt und die Verkehrspolizei Mannheim Ende Juli 2016 eine gemeinsame Strategie entwickelt, um konzertiert unter Einbindung der Anwohner gegen das Poser-Unwesen vorzugehen.
„Wir unternehmen viel, um die Aufenthalts- und Wohnqualität in Mannheim zu verbessern. Mit unserem konzentrierten Vorgehen gegen die Poser-Szene ist uns hier ein weiterer wichtiger Schritt gelungen“, resümiert Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht. „Schon nach kurzer Zeit haben uns zahlreiche betroffene Bürgerinnen und Bürger kontaktiert, sich bedankt und eine spürbare Verbesserung der Situation geschildert. Dieser lobende Dank gilt insbesondere auch unserer Mannheimer Polizei, mit deren Hilfe wir ein Konzept entwickelt haben, mit dem wir dauerhaft gegen Lärmsünder vorgehen können.“
Für die Intensivmaßnahmen gegen „Poser“ wurden ab Anfang August sechs Beamte der Verkehrspolizei freigestellt, die wechselweise an insgesamt 49 Kontrolltagen in der Zeit zwischen 12.08. und 30.09.2016 im Einsatz waren.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
- Kontrollierte Fahrzeuge: 546
- Erlöschen der Betriebserlaubnis: 151
- davon Sicherstellungen/Entstempelungen: 73
- Anzeigen/Verwarnungen unnötiger Lärm: 44
- versandte Poser-Anschreiben mit gelber Karte: 36
- Androhung von Zwangsgeld: 2
- Hinweise von Bürgern und städtischen Bediensteten: 464
Unter den beanstandeten Fahrzeugen mit Erlöschen der Betriebserlaubnis waren 138 Pkw und 13 Motorräder. 59 davon kamen aus Mannheim, 92 von außerorts. 70 Prozent der Fahrer hatten einen Migrationshintergrund.
„Wir werden den erreichten Zustand halten können, wenn uns die Bürgerschaft weiterhin mit aktuellen Hinweisen per Email auf mannheim.vd@polizei.bwl.de versorgt“, äußert sich Verkehrspolizeichef Dieter Schäfer zuversichtlich. „Wir haben die notwendigen Maßnahmenbündel geschaffen und können flexibel auf wiederkehrende Poser reagieren“, verspricht er bereits jetzt weitere Maßnahmen gegen unbelehrbare Lärmverursacher.
Erfolgsfaktoren waren:
- Gemeinsame Strategie von Stadt und Polizei
- Einrichten einer Poser-Datei und damit Herausreißen der Poser aus der Anonymität durch intensive Mitwirkung der Bürgerschaft
- Einsatz eines Spezialistenteams der Verkehrspolizei
- Enge Zusammenarbeit mit dem FB 31 der Stadt Mannheim
- Konsequente Entstempelung und Stilllegung der Fahrzeuge der Lärmverursacher „Poser-Szene“ in Mannheim
Die Rundstrecke Kunststraße – Friedrichsring – Fressgasse hat sich in Mannheim zur Poser-Meile entwickelt. Überwiegend junge Männer mit südländischem Migrationshintergrund drehten bisher in den Abendstunden mit aufgemotzten, auf Lautstärke getrimmten Autos Runde um Runde, um den Besuchern der Straßencafés und Gastronomiebetriebe mit Außenbewirtschaftung zu imponieren. Wir nennen sie deshalb Poser (englisch to pose: sich darstellen).