Frankfurt (ots) – (as) Zwei aus Litauen stammende mutmaßliche Autoknacker sind Zivilfahndern der Frankfurter Polizei am Montagmittag ins Netz gegangen und gaben der Polizei einen unerwarteten Überblick zu ihren Aktivitäten der letzten Woche.
Die 22 und 25 Jahre alten Männer waren zunächst im Bahnhofsgebiet aufgefallen, da sie sich sehr konspirativ bewegten. Eine entsprechend folgende Überprüfung ergab, dass sie in einem nahegelegenen Hotel abgestiegen waren und scheinbar von hier aus zu ihren Diebestouren starteten. Schon im Pkw der beiden Männer fanden sich Aufbruchswerkzeug, gestohlene Kennzeichen und typisches Verpackungsmaterial zum wasserdichten Vergraben von Diebesgut in Erdbunkern. Selbst das mobile Navi an ihrer Frontscheibe stammte aus einem Einbruch in einen Pkw in Wörth am Rhein.
Nun folgte wohl unter dem Eindruck der überraschenden Festnahme eine Vernehmung, die die Beamten noch Stunden später beschäftigen sollte.
Beide erklärten, dass sie seit erst einer Woche in Frankfurt und Umgebung unterwegs seien und extra zum Stehlen aus Litauen eingereist seien. Soweit nicht ungewöhnlich, doch nun rückten sie auch mit ihren zahlreichen angelegten Erdbunkern heraus und führten die Kollegen auch hin. Entsprechende Hotelbelege, Strafzettel usw. bestätigten ihre Angaben.
Die Erdbunker waren weit verteilt in Frankfurt und im Umland, u.a. in Flörsheim-Weilbach, Bad Nauheim, Nidderau und Friedberg.
In den entsprechenden Erdlöchern fanden sich gut verpackt mobile Navigationsgeräte, zwei Festeinbauten, zwei Airbags, zwei Lenkräder, ein Autoradio, ein Tachodisplay und zahlreiche weitere elektronische Bauteile. Alle Gegenstände sollten zu einem späteren Zeitpunkt von anderen Tätern abgeholt und nach Litauen geschafft werden. Einer der gezeigten Bunker war bereits ausgeräumt. Das vorhandene Diebesgut hat einen Wert von über 25.000 Euro.
In Anbetracht des Zeitraums von nur einer Woche Aufenthalt, zeigt der Fall, wie intensiv osteuropäische Autoknacker gezielt und organisiert Beute machen.
Aktuell sitzen die beiden Litauer in den Haftzellen und sollen noch heute dem Haftrichter vorgeführt werden.