DarmBereits seit Ende 2012 befindet sich ein Teil des Universitätscampus in der Landwehrstraße. Auch im Wintersemester 2016/17 ist keine Verbesserung der dringend notwendigen ÖPNVAnbindung in Sicht.
Während der Renovierung des Residenzschlosses muss der Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften mit zugehöriger Bibliothek in angemietete Büroflächen umziehen. Für maximal vier Jahre sollte der neue Campus in der Landwehrstraße verbleiben. Bereits vom ersten Tag an betonte der AStA, dass für einen reibungslosen Ablauf eine bessere Anbindung des neuen Campus notwendig ist. Mit der kürzlich angekündigten Verlängerung der Bauzeit bis 2020 und dem kommenden Semesterstart wird diese Forderung erneut bekräftigt.
Im Oktober beginnen über 5000 neue Studierende ein Studium an der TU Darmstadt. Etwa 500 von ihnen sowie ihre 2500 Kommilitonen aus höheren Semestern werden im Laufe ihres Studiums für Vorlesungen, Seminare und Recherche an den Campus Landwehrstraße ausweichen müssen.
Die direkte Anbindung durch die Bus- und Straßenbahnhaltestelle Schloss an den Darmstädter ÖPNV ermöglichte am früheren Standort insbesondere Studierenden mit Handicap den guten Zugang zu ihren Lehrveranstaltungen.
„Dies ist am Ausweichcampus Landwehrstraße leider nicht der Fall“,
berichtet Leopold Jaroljmek, Handicap-Referent des AStA TU Darmstadt.
Derzeit ist die Busanbindung so schlecht, dass Studierende auf den 1,1 km Luftlinie zum Campus Stadtmitte zu Fuß deutlich schneller sind als mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
„Laufend kann die Strecke in rund 13 Minuten bewältigt werden, mit dem Rad braucht man rund 5 Minuten“,
erklärt David Grünewald, Mobilitätsreferent des AStA.
Die Fahrplanauskunft des RMV veranschlagt für die Busverbindung zwischen 17 und 19 Minuten. Allerdings sind hiervon nur drei Minuten Fahrzeit – der Rest verteilt sich auf Zu- und Abwege von der Haltestelle. Zum Vergleich: Um zur 4,6 km entfernten Lichtwiese zu bekommen, benötigen Studierende mit dem Bus 22 Minuten und mit dem Fahrrad ist die Strecke zwischen 18 und 20 Minuten zu bewältigen.
„Zudem können gerade Studierende mit Handicap nicht aufs Fahrrad ausweichen und werden daher deutlich schlechter gestellt“,
erklärt Leopold Jaroljmek. Da die Betroffenen sowohl am Campus Stadtmitte als auch an der Landwehrstraße Lehrveranstaltungen haben, müssen diese oft zwischen den Campi wechseln. Auch für das Mittagessen müssen sie den Weg in die Stadtmitte antreten, da weder eine Mensa noch ein Bistro am Standort vorhanden sind.