Ludwigshafen – Der Brand im Landeshafen Nord bei der BASF in Ludwigshafen am 17. Oktober ist seit gestern 21:30 Uhr gelöscht. Bei dem Brand im nördlichen Teil des Werks kamen nach jetzigem Kenntnisstand zwei Mitarbeiter der BASF Werkfeuerwehr ums Leben. Acht Menschen wurden schwerverletzt. 17 Personen wurden leicht verletzt. Die Verletzten werden medizinisch beziehungsweise in umliegenden Kliniken versorgt. Eine Person wird noch vermisst. Sechs weitere Personen wurden im Laufe der Nacht in der Ambulanz der BASF untersucht und konnten an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.
„Wir sind sehr bestürzt, dass zwei unserer Mitarbeiter ums Leben gekommen sind. Sie haben sich als Feuerwehrleute für die Rettung von Menschenleben eingesetzt. Unsere Gedanken gelten den Verstorbenen, Verletzten und ihren Angehörigen“,
sagt Margret Suckale, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin bei BASF SE.
Bei Arbeiten an einer Rohrleitungstrasse kam es zu einer Explosion mit Folgebränden. Es brannten unter anderem Rohrleitungen mit den Produkten Ethylen und Propylen.
Ethylen und Propylen sind wesentliche Grundbausteine der chemischen Industrie. Ethylen wird unter anderem zur Herstellung von Produkten wie Dämmstoffen und Lösemitteln verwendet. Propylen wird unter anderem zur Produktion von Autolacken, Dispersionen und Klebstoffen eingesetzt.
Die Werkfeuerwehr der BASF und die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen sind weiter im Einsatz und nehmen Kühl- und Sicherungsmaßnahmen an der Schadensstelle vor.
Das eingesetzte Löschwasser wird der Kläranlage der BASF zugeführt. Im Landeshafen Nord ist zum Rhein hin eine Sperre errichtet. Die Messwerte sind unauffällig.
Da die Rohstoffversorgung unterbrochen ist, bleiben die Steamcracker heruntergefahren. Rund 20 weitere Anlagen am Standort sind in Folge ebenfalls heruntergefahren oder im Teillastbetrieb.
Das Tor 15 ist bis auf weiteres gesperrt. LKW-Fahrer sollen sich bitte wegen der Abfertigung mit ihrer Spedition in Verbindung setzen bzw. den Parkplatz an der Kläranlage der BASF anfahren und dort warten, bis sie von Mitarbeitern der BASF abgerufen werden.
BASF hat seit 7 Uhr eine Informationsstelle für die Öffentlichkeit am Tor 11 eingerichtet.
BASF wird die zuständigen Behörden bei der Suche nach der Unfallursache bestmöglich unterstützen.