Karlsruhe/Nöttingen. Die deutschen Gehörlosen-Fußballer bereiteten sich in der Sportschule Schöneck auf das Qualifikationsspiel für die „Deaflympics 2017“ gegen Schweden beim FC Nöttingen vor.
Vor rund 100 Zuschauern trat am vergangenen Samstag im Nöttinger Panoramastadion die deutsche Gehörlosennationalmannschaft gegen die Mannschaft aus Schweden an. Mit einem 3:1-Sieg hat sich die deutsche Nationalmannschaft erwartungsgemäß als Gruppensieger für die „Deaflympics 2017“ im türkischen Samsun qualifiziert.
bfv-Schiedsrichter Pascal Rohwedder pfiff die Begegnung. „Es war für das gesamte Team eine tolle Erfahrung. Sehr nette Menschen und ein freundlicher, respektvoller Umgang miteinander prägten den gesamten Nachmittag.“ Die Deaflympics ist ein alle vier Jahre ausgetragener Wettbewerb im Gehörlosensport. Es werden abwechselnd Sommer und Winterspiele ausgetragen. Da Gehörlose keine Pfeife hören können, arbeitet der Schiedsrichter beim Fußball mit Fähnchen. „Das war schon etwas ungewohnt, aber nach ein paar Minuten habe ich mich daran gewöhnt“, erzählt Pascal.
Zur guten Vorbereitung auf das Spiel trug der Trainingsaufenthalt in der Sportschule Schöneck beim Badischen Fußballverband bei. Unter dem Trainer- und Betreuerstab der Mannschaft ist auch ein Badener, Frank Zürn. Er selbst hat keine gesundheitlichen Einschränkungen beim Hören, jedoch waren seine Eltern gehörlos. Daher beherrscht Zürn die Gebärdensprache perfekt. In Baden und der Region ist Zürn auch als Fußballer und Trainer bekannt, sowohl bei seinem Heimatverein, dem VfB Grötzingen, als auch beim SV Spielberg, wo er spielender Co-Trainer war.