Ingelheim: Demographiekonzept – Jedes Alter zählt

Förderprogramm

Ingelheim – „Jedes Alter zählt“ so soll der Titel für das Demographiekonzept der Stadt Ingelheim lauten, verkündet Bürgermeisterin Eveline Breyer und zuständige Sozialdezernentin.

Es soll unter Federführung des Mehrgenerationenhauses (MGH) Ingelheim Hauses erarbeitet werden. Das neue Förderprogramm des Bundesförderprogramm gab den Anstoß, Themen- und Institutionsübergreifend eine Demographiestrategie für Ingelheim zu erstellen. Bis Ende Oktober 2016 muss die Bewerbung eingereicht sein. Nachdem der Fachausschuss schon grünes Licht gegeben hat, ist nun am Montag der Stadtrat gefragt.

„Gerade das Mehrgenerationenhaus der Stadt Ingelheim ist ein zentraler Begegnungsort, an dem das inklusive Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Es ist ein neues nachbarschaftliches Füreinander in der Kommune. Auch wird dort freiwilliges sowie bürgerschaftliches Engagement unterstützt“,

so Breyer. Somit ist das MGH ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Planungen zum demografischen Wandel und zur Sozialraumentwicklung der Stadt.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) startet 2017 ein neues Förderprogramm. Ein neuer Schwerpunkt ist die „Gestaltung des Demografischen Wandels“. Dieser Herausforderung möchte sich das MGH stellen und gemeinsam mit zahlreichen Akteuren in Ingelheim. „Diese sind im Leitbild 2022 bereits benannt und zählen von der Vereine, Kirchen und Caritative Einrichtungen bis zu den Verantwortlichen für Infrastruktur, Bauen und Freizeit“, beschreibt die Bürgermeisterin.

„Auch die neuen Stadtteile Heidesheim und Wackernheim soll bei der Analyse einer kommunale Strategie zur Gestaltung der Auswirkungen des demografischen Wandels bedacht werden.“

Die Laufzeit des Bundesprogramms ist von 2017 bis 2020. Das Programm wird jährlich mit bis zu 30.000 Euro unterstützt, die Stadt Ingelheim zahlt jährlich 10.000 Euro aus der eigenen Tasche.

Schon jetzt hat die Stadt Ingelheim mit ihrem Mehrgenerationenhaus an dem Programm Interesse bekundet. Die Auswahlentscheidung trifft das Bundesministerium in Abstimmung mit den Ländern. Eine Voraussetzung für die Förderung einer Einrichtung als Mehrgenerationenhaus ist die Vorlage eines Beschlusses der Vertretung der kommunalen Gebietskörperschaft, in der das Wirkungsgebiet des Mehrgenerationenhauses liegt.

Vieles hat sich in unserer Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten verändert. Der demografische Wandel, die Anforderungen der Arbeitswelt und die kulturelle Vielfalt. Mehrere Generationen einer Familie leben heute nicht mehr selbstverständlich unter einem Dach zusammen. Mobilität und Flexibilität sind Begriffe, die für viele Menschen im Berufs- und Alltagsleben sowohl spannende Herausforderungen als auch Belastungen und Organisationsaufwand mit sich bringen. Gleichzeitig sehnen sich Menschen nach wie vor nach Gemeinschaft, nach stabilen Beziehungen und nach familiärem Zusammenhalt.

Die Lebenserwartung der Menschen ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen: Wer heute 60 Jahre alt ist, hat im Schnitt statistisch gesehen noch 20 gesunde und aktive Lebensjahre vor sich. Viele Ältere wollen diese Zeit gewinnbringend für sich und andere nutzen und sich engagieren. Gleichzeitig suchen jüngere Menschen Rat und Orientierung oder wollen sich aktiv einbringen.

„Mit der Eröffnung des Mehrgenerationenhauses im Jahr 2009 hat die Stadt Ingelheim bereits sehr frühzeitig auf diese veränderten Lebensbedingungen reagiert“,

erklärt Breyer. Das MGH fördert gezielt das generationenübergreifende Miteinander und freiwilliges Engagement: Jung und Alt können sich hier begegnen, voneinander lernen, aktiv sein und sich für die Gemeinschaft vor Ort stark machen. Mit der Ehrenamtsbörse „FEE“ ist im MGH ein Forum für Menschen jeden Alters gegründet worden, die sich in Ingelheim freiwillig ehrenamtlich engagieren möchten. Seit 2007 wird das Mehrgenerationenhaus im Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums gefördert.