Wörth/Maximiliansau – Auf den ersten Blick hat sich nicht viel geändert. Auch die vierte Demo an einem Sonntag auf der Fahrbahn der Rheinbrücke Maxau Richtung Karlsruhe hat Steffen Weiß aus Wörth angemeldet. Dies nun aber als 1. Vorsitzender des am 11.09.16 gegründeten Vereins „Aktionsbündnis Zweite Rheinbrücke“. Am 11.9. sollte eigentlich bereits diese 4. Demo stattfinden, aufgrund personeller Engpässe bei Autobahn- und Straßenmeisterei wurde diese dann verschoben, der Termin kurzerhand für die Vereinsgründung genutzt.
„Es ist eine Erleichterung, wenn jetzt Verantwortung und Organisation auf mehrere Schultern verteilt sind“, so Weiß, der die nun gewählten Vorstandsmitglieder aber auch bei den vorherigen Demos schon als Helfer und Unterstützer an seiner Seite wusste.
Als zweiter und dritter Vorsitzender fungieren Matthias Benz aus Karlsruhe bzw. Egon Förster aus Maximiliansau. Den geschäftsführenden Vorstand komplettieren Schatzmeister Stephan Jäger aus Wörth und Ulrich Kramp aus Büchelberg.
Beisitzer im Vorstand sind Gaby Weber (Hagenbach), Stefan Knecht (Rheinstetten), Christine Wenzel (Maximiliansau), Nicole Weiß (Wörth), Christoph Gröger (Wörth), Thomas Scheidt (Maximiliansau), Daniel Gerjets (Karlsruhe), Taner Altintay (Karlsruhe), Christian Jung (Bruchsal), Christian Sucietto (Wörth).
Nun veranstaltet der junge Verein die Demo am 23. Oktober. Da bereits um 18.22 Uhr Sonnenuntergang sein wird, beginnt die Versammlung um 16.00 Uhr am bekannten Ort am SBK-Kreisel in Maximiliansau. Um 16.30 Uhr geht es dann zu Fuß los über die Fahrbahn der Rheinbrücke.
Ende der Versammlung wird gegen 17.45 Uhr unter der B10 an der Ausfahrt „Verkehrsübungsplatz“ sein.
Der Bahnverkehr über die Schienenbrücke findet am 23.10. ganz normal statt, auch der Rad- und Fußgängerverkehr ist nicht eingeschränkt. Der Fahrzeugverkehr Richtung Pfalz wird während der Demo lediglich temporeduziert, in Richtung Karlsruhe wird der Verkehr zwischen 16 und 18 Uhr umgeleitet über die nächstgelegene Rheinbrücke bei Germersheim.
Die Fähren in Neuburg und Leimersheim haben eigentlich an Sonntagen im Oktober nur bis 18 Uhr Betrieb, wollen aber bis 19.30 Uhr im Einsatz sein.
Bei den Berufspendlern sieht der Vereinsvorsitzende durch die tägliche Stausituation, die in den letzten Wochen schier unerträglich ist, bereits die notwendige „Betriebstemperatur“ erreicht – da sollte auch ein kühlerer Oktobersonntag nicht abschrecken.
„Es gibt ja derzeit alle paar Wochen durchaus Signale, dass sich endlich etwas tut mit der 2. Rheinbrücke“, so Weiß, der auch darauf setzt, dass die 5 Jahre Wartezeit für Ausgleichsmaßnahmen gar nicht notwendig sein werden. Diese wären der Umsiedlung des Purpurreihers geschuldet.
Steffen Weiß: „Laut Vogelschutzgutachten wurde der Purpurreiher im Juni 2006 ein Mal gesehen und zwei Mal vermutet – ein Tier, das am Rhein bei Karlsruhe in der Vergangenheit gar nicht heimisch war und es mutmaßlich gar nicht ist. Also ähnlich wie bei der Knoblauchkröte auf der anderen Rheinseite.
Der tägliche Stau zwischen 6 und 10 Uhr sowie die drohende Überlastung der einzigen Straßenbrücke zwischen Germersheim und Iffezheim, der tägliche Verkehrskollaps in Karlsruhe – das sind Fakten und keine Mutmaßungen. In einer Demokratie dürfen nicht 200 Rheinbrückengegner mit eingebildeten Tierarten über die deutliche Mehrheit der betroffenen und belasteten Menschen bestimmen.“