Mannheim – Es war ein Topspiel, das alles hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte. 500 Zuschauer hatten den Weg ins sonnenüberflutete Rhein-Neckar-Stadion gefunden, um sich das Derby zwischen dem VfR Mannheim und dem FV Fortuna Heddesheim anzuschauen, und sie wurden nicht enttäuscht.
Die bisher noch ungeschlagenen Gäste begannen selbstbewusst und agierten mit frühem Pressing. Die erste Chance hatte trotzdem der VfR in Person von Piero Adragna, der aber nur das Außennetz traf (5.). Wenig später tauchte der gerade in der Anfangsphase starke Nelson Nsowah gefährlich vor dem VfR-Kasten auf. Die Mannheimer Hintermannschaft konnte zum Glück klären (9.). So auch in der 14. Minute als Thorsten Kniehl nach einem Zuckerpass eigentlich schon frei durch war, Norbert Kirschner aber mit einem fairen Tackling die Situation entschärfte.
Auch der VfR setzte nun nach und nach immer mehr spielerische Akzente. Ein klasse Spielzug über Marc Haffa, der den Ball schließlich von der Grundlinie in die Mitte gab, konnte aber nicht genutzt werden. Einzig ein für die Fortuna nicht ungefährlicher Torschuss von Marcel Höhn ergab sich hierdurch für die Gastgeber (17.).
Die beste Chance auf der anderen Seite hatte dann wieder der Ex-VfR’ler Nsowah, der von seiner Spritzigkeit auch mit 34 Jahren kaum was eingebüßt hat. Nach einer tollen Einzelaktion schießt der Heddesheimer aus der Drehung und verfehlt das Tor nur knapp (22.).
In der Folge bekam der VfR das Spiel immer besser in den Griff und es ergaben sich einige Standardsituationen. Eine davon sollte den Rasenspieler die Führung bescheren. Ecke von der rechten Seite, Enis Baltaci verlängert mit dem Kopf Richtung des langen Pfostens und da steht Izzeddine Noura, der ebenfalls mit dem Kopf den Ball im FV-Gehäuse unterbringt (31.).
Das Tor sollte die Fortunen aus dem Konzept bringen, denn von nun an drückten die Mannheimer der Partie erst recht ihren Stempel auf. Nur wenige Minuten nach dem Tor hatte Marc Haffa eine tolle Möglichkeite auf 2:0 zu erhöhen, scheiterte jedoch knapp (34.).
Kurz vor der Pause tauchten die Heddesheimer aber doch nochmal gefährlich vor dem VfR-Tor auf. Bei einem Schuss von Thorsten Kniehl musste schon eine Glanzparade von VfR-Schlussmann Sinan Bal her, um die Führung mit in die Kabinen zu nehmen (45.)
Die zweite Hälfte begann so ausgeglichen wie die erste. Einige Torschusschancen auf beiden Seiten, die Heddesheimer aufgrund des Rückstandes etwas im Kommen, aber die VfR-Defensive mit einer tadellosen Leistung stand sicher. So musste eine Einzelaktion her, um das nächste Highlight in dieser Begegnung zu setzen.
In der 64. Minute fasste sich Piero Adragna ein Herz und schnippelte die Kugel mit einem angeschnittenen Schuss von der Strafraumgrenze um die Abwehrspieler und Torwart Daniel Tsiflidis herum ins Netz. Das umjubelte 2:0 – die Vorentscheidung für den VfR!
Die Fortunen schienen zwar geschlagen, die Elf von Cheftrainer Hakan Atik dachte aber gar nicht daran, nachzulassen. Daniel Herm mit einem tollen Weitschuss (70.) und Norbert Kirschner, der frei vor dem Tor einen Kopfball über das selbige setzte (83.), hatten die besten Chancen gar auf 3:0 zu erhöhen. Auch der eingewechselte Dragan Peric versuchte es aus der Distanz. Die Fortunen hatten dabei Glück, dass der Ball vom Rücken ihres Keepers nicht ins Tor, sondern ins Aus ging. Zuvor war der Ball an die Unterkante der Latte geknallt (87.).
Aus dem Nichts dann der Anschlusstreffer für die Gäste. Nach einer Ecke war es Paul Stro, der zum 2:1 einköpfte und nochmal für Spannung sorgte (89.). Die hielt aus VfR-Sicht zum Glück aber nicht lange an, denn der wieder genesene Mustafa Hariri bedankte sich für seine Einwechslung mit einem schönen Treffer zum 3:1 (90+1.), was nach drei weiteren Minuten Nachspielzeit auch den Endstand bedeutete.
Nach diesem wichtigen Sieg bleibt der VfR Mannheim punktgleich mit dem ebenfalls siegreichen Tabellenführer TSG 62/09 Weinheim auf Platz 2 (beide 25 Punkte), die Heddesheimer rangieren einen Platz dahinter (21).