Kaiserslautern – In der Ausschreibung „Curriculum 4.0 – Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gestaltung von Studiengangsreformen“ von Stifterverband und Carl-Zeiss-Stiftung war die Hochschule Kaiserslautern mit ihrem Antrag zur curricularen Weiterentwicklung ihres Bachelorstudiengangs Angewandte Informatik als eine von 12 Hochschulen bundesweit erfolgreich und wurde am 24.10.2016 dafür in Berlin ausgezeichnet.
Hintergrund der Ausschreibung ist die zunehmende Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt, die neue Kompetenzen und Qualifikationsprofile von Hochschulabsolventen voraussetzt, um sie zu einer aktiven Teilhabe in Gesellschaft und Arbeitswelt zu befähigen. Komplexer werdende Arbeitskontexte machen die souveräne Nutzung digitaler Medien unabdingbar.
Damit muss eine entsprechende Weiterentwicklung von Studieninhalten, Lernformaten und Lehrmethoden einhergehen. Mit dem Förderprogramm „Curriculum 4.0“ hatten sich die Carl-Zeiss-Stiftung und der Stifterverband zum Ziel gesetzt, die Neuausrichtung und Weiterentwicklung der Studiengänge voranzutreiben und curriculare Reformprojekte auszuzeichnen, die neue Lösungsansätze aufzeigen.
150 Bewerbungen waren eingegangen, unter denen eine 15-köpfige Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die besten Ideen ausgewählt hat. Aus Rheinland-Pfalz war außer der Hochschule Kaiserslautern mit ihrem Antrag „InfoStuDi – Informatik studieren in der digitalen Gesellschaft“ nur noch die Universität Mainz erfolgreich. Für die Umsetzung ihres geplanten Projekts im Rahmen einer curricularen Weiterentwicklung des Bachelorstudiengangs Angewandte Informatik erhält die Hochschule über 2 Jahre 60.000 Euro mit denen eine halbe Mitarbeiterstelle für die Begleitung der Umsetzung der Ziele finanziert werden soll. Dazu gehören eine zeitlich und örtlich flexible Gestaltung von Lernprozessen, die Förderung selbständiger Wissensaneignung durch Teamarbeit und die Intensivierung der Mediennutzung im Studium. Zudem soll die Herausbildung interpersonaler Kompetenz durch Peer-Gruppen gefördert werden. Nach Einschätzung der Förderer hat das Projekt Modellwirkung für viele andere Bildungsinstitutionen.
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf freute sich über die Auszeichnung der Hochschule Kaiserslautern, die mit der Förderung verbunden ist.
„Die Digitalisierung ist für die Landesregierung ein sehr wichtiges Thema. Ich begrüße das Engagement des Stifterverbands und der Carl-Zeiss-Stiftung, die mit ihrem Wettbewerb einen wichtigen Beitrag zum Ausbau moderner, digitaler Studienangebote leisten. Der Erfolg des Projekts „InfoStuDi“ ist ein Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule Kaiserslautern und die Innovationskraft der dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“,
so Minister Wolf.
Auch der der Vizepräsident der Hochschule Kaiserslautern, Prof. Dr. Hans-Joachim Schmidt ist überzeugt: „Durch diese Auszeichnung bestärkt die Hochschule Kaiserslautern ihre Vorreiterrolle, die sie im Bereich der Digitalisierung in der Lehre mit Projekten wie Open MINT-Labs einnimmt.“ Stolz zu den Siegerhochschulen zu gehören, sind auch die Professoren Dr. Manfred Brill, Dekan des Zweibrücker Fachbereichs Informatik und Mikrosystemtechnik und Dr. Thomas Allweyer, Studiengangsleiter der Angewandten Informatik und Mitglied im Senatsausschuss für Qualität und Lehre, die den Antrag gemeinsam mit Simone Grimmig, Leiterin des Referats „Neue Lehr- und Lernformen“, ausgearbeitet haben.
Die Hochschule Kaiserslautern ist eine der sechs Hochschulen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen, die von der Carl-Zeiss-Stiftung in den Fächern Ingenieur- und Naturwissenschaften gefördert werden. Für bundesweit sechs weitere Hochschulen übernimmt der Stifterverband die Förderung fachunabhängig.