Ingelheim – Nur zehn Monate nach dem Stellen des Bauantrags konnten in dieser Woche die ersten Flüchtlinge die neu errichteten Holzhäuser beziehen, die der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in Ingelheim (LEfAA) angegliedert sind. Den Bau der Holzhäuser hatte die Projektgesellschaft Flüchtlingsunterkunft Ingelheim (FLUI) initiiert und mit rund 4,8 Millionen Euro finanziert. Die FLUI, bestehend aus Karl Gemünden GmbH & Co. KG, Zimmerei Felix Harth und Kulla Architekten verzichtet bei dem Projekt auf einen Gewinn. Das Grundstück stellt das Unternehmen Boehringer Ingelheim kostenfrei zur Verfügung.
„Ich freue mich sehr, dass es in Ingelheim einen Zusammenschluss von verschiedenen Unternehmen gibt, die solche Projekte uneigennützig realisieren und damit zur Willkommenskultur in Rheinland-Pfalz beitragen. Ich danke allen Beteiligten für ihr außergewöhnliches Engagement“, so Integrationsministerin Anne Spiegel.
Seit dieser Woche sind 30 Personen in den Holzhäusern untergebracht. Im Rahmen der Zugänge soll sich diese Zahl auf rund 100 Frauen, Männer und Kinder erhöhen. Die drei neuen Unterkunftsgebäude verfügen jeweils über einen Gemeinschaftsraum mit Fernseher, Teeküche und geschlechtsgetrennten Sanitärräumen auf jeder Etage. Im dazugehörigen Sozial- und Verwaltungsgebäude steht den Bewohnerinnen und Bewohnern ein großer Speiseraum zur Verfügung, der nach der Essensausgabe für andere Aktivitäten genutzt werden kann.
Die medizinische Versorgung, der Schulunterricht und die Taschengeldausgabe finden weiterhin im Zentralteil der Ingelheimer LEfAA statt.
Bereits im Juni wurden die Gebäude fertiggestellt. Seitdem standen die Arbeiten für Telefon- und EDV-Anschlüsse sowie die weitere Innenausstattung auf dem Programm. Bewohnt werden sollen die Gebäude laut der zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion bis Mitte 2021. „Mit diesen Holzhäusern steht den Flüchtlingen eine angenehme und schöne Unterkunft zur Verfügung. Ich hoffe, dass sie hier nach ihrer Flucht zur Ruhe kommen“, erklärte Spiegel.