Landau – Frau M. lebt alleine in Ihrer Wohnung. Als sie stürzt, gelingt es ihr noch, den Knopf des Hausnotrufs zu drücken. Der Rettungsdienst ist schnell vor Ort. Soweit alles gut. Aber in der Aufregung kann Frau M. Fragen nach Medikamenten, Vorerkrankungen und Allergien nicht beantworten. Auch die Telefonnummer der Tochter, die verständigt werden soll, fällt Frau M. nicht ein. Die Retter müssen sich erst einmal einen Überblick verschaffen, bevor sie angemessen reagieren können.
„Tritt ein Notfall ein, zählt jede Minute“,
sagt Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch.
„Oft geht aber wertvolle Zeit verloren. Die so genannte Notfalldose kann ein Retter in der Not sein, da sie wichtige Informationen bündelt. Daher haben wir uns entschieden, die Notfalldose auch in Landau einzuführen.“
Die Notfalldose enthält ein Datenblatt, auf dem für einen Notfall relevante medizinische Daten eingetragen werden können. Die Dose wird gut sichtbar in die Tür des Kühlschranks gestellt. Dieser Ort hat sich bewährt, da jeder Haushalt über einen Kühlschrank verfügt. Auf den Kühlschrank und die Innenseite der Haustür kommt ein Aufkleber mit einem entsprechenden Hinweis, damit die Helfer wissen, dass eine Notfalldose vorhanden ist.
Jürgen See, Leiter des Rettungsdienstes bei der DRK Rettungsdienst Südpfalz GmbH, weiß, dass der Einsatz für Rettungskräfte wesentlich einfacher ist, wenn diese wissen, wo sie die für einen Notfall notwendigen Informationen finden.
„Es ist allerdings wichtig, dass das Datenblatt in der Notfalldose inhaltlich gepflegt wird und aktuelle Daten enthält. Arztberichte und Medikamentenpläne sollten so aufbewahrt werden, dass sie im Notfall schnell zur Hand sind“,
so See.
Der Kreisverband Landau des DRK hat die Anschaffung der Notfalldosen mit einer Spende unterstützt.
„Aus den Erfahrungen heraus, die wir mit dem von uns angebotenen Hausnotruf machen, halte ich den Einsatz der Notfalldose für sehr sinnvoll“,
so Kreisgeschäftsführer Michael Roth.
Gegen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 1 Euro ist die Notfalldose beim Bürgerbüro im Rathaus, beim Seniorenbüro in der Waffenstraße 5 (Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 12 Uhr) und bei der „Gemeindeschwester plus“, Barbara Bouché, in der Röntgenstraße 54 (bitte vorher telefonisch unter 0159 04020788 abstimmen) erhältlich.