Karlsruhe: GEQUOS-89:62-Heimerfolg gegen die Tigers Tübingen

Miguel Cardoso bedient Elnis Prasovic (Foto: KIT SC GEQUOS/Denny Möller)
Miguel Cardoso bedient Elnis Prasovic (Foto: KIT SC GEQUOS/Denny Möller)

Karlsruhe – Die KIT SC GEQUOS haben das erste badisch-schwäbische Derby dieses Wochenendes deutlich für sich entschieden und ihre starke Form unterstrichen. Gegen ersatzgeschwächte Tigers aus Tübingen hatten die Karlsruher ab Mitte des ersten Viertels das Heft fest in der Hand. Schon zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 51:28 so gut wie entschieden. Am eigenen Korb machten die GEQUOS die Räume so eng, dass Tübingen kaum Würfe aus der Nahdistanz bekam. Auf der anderen Seite hatte Taktgeber Miguel Cardoso die Partie fest im Griff und fand immer wieder freie Mitspieler. Mitte der zweiten Halbzeit ließen es die GEQUOS ein wenig lockerer angehen. Am Ende stand ein ungefährdeter 89:62-Erfolg zu Buche.

Tübingen musste im Duell mit dem Tabellendritten auf den erfahrenen Big Man Vildan Mitku und Nachwuchs-Scharfschütze Joel Deschner verzichten – zwei Ausfälle, die die Gäste nie kompensieren konnten. Die Karlsruher hingegen knüpften erneut nahtlos an die überzeugenden Spiele der letzten beiden Wochen an. Die ersten Zähler der Partie sammelte Elnis Prasovic mit einem krachenden Dunk nach einem Ballgewinn durch Georgi Krastev. Luka Drezga und Prasovic legten zum 7:0 nach. Dann riss der GEQUOS-Faden erstmal: Angeführt von den Routiniers Pirmin Unger und Rouven Hänig stellten die Schwaben binnen zwei Minuten die Partie auf den Kopf und führten plötzlich ihrerseits mit 11:7. Es sollten allerdings die besten zwei Minuten der Gäste im gesamten Spiel bleiben. Erneut war es eine starke Defensivaktion, die die Karlsruher zurück in die Partie brachte: Krastev mit dem Steal, Drezga mit dem Korbleger zum 9:11. Es war der Startschuss für einen 14:2-Lauf, mit dem die GEQUOS das Viertel beendeten und durch den sie eine 21:13-Führung mit in die erste Pause nahmen.

Im zweiten Abschnitt nahm die Offensive der Karlsruher dann richtig Fahrt auf. Cardoso präsentierte sich als umsichtiger Spielmacher und fand immer wieder freie Mitspieler, vor allem an der Dreierlinie. Drezga, Krastev, Alex Rüeck und Cardoso selbst trafen aus der Distanz. Gemeinsam mit der starken Defensivarbeit war das die Basis für einen 19:4-Lauf binnen fünfeinhalb Minuten im zweiten Viertel – viertelübergreifend legten die Karlsruher gar einen 33:6-Run hin. Mit einem Dreier beendete Unger die Durststrecke der Gäste, den offensiven Rhythmus der GEQUOS brachen sie allerdings nicht. Mit sieben Zählern am Brett untermauerte Center Denis Vrsaljko die Dominanz der Gastgeber in Korbnähe. Den krönenden Abschluss der ersten Halbzeit lieferte Rüeck mit einem Vierpunktspiel in der Schlussminute. Mit 51:28 ging es in die Kabine.

Zu Beginn des dritten Viertels setzten die GEQUOS vor allem auf einfache Punkte am Brett – und das mit Erfolg. Prasovic sammelte acht Zähler binnen drei Minuten, erhöhte die Karlsruher Führung auf 59:28 und zwang Tübingen zu einer frühen Auszeit. Mit dem großen Vorsprung im Rücken ließen es die GEQUOS nun in der Verteidigungsarbeit etwas ruhiger angehen. Vor allem an der Dreierlinie bekamen die Gäste zum Ärger von Headcoach Jaivon Harris mehr Platz. Den nutzten zweimal Unger sowie Jan Georg, um binnen 90 Sekunden das Ergebnis ein wenig freundlicher zu gestalten (37:64). Trotz des hohen Rückstands blieben die Gäste kämpferisch und gaben sich nicht auf. So waren die letzten Minuten des Viertels ein offener Schlagabtausch, der mit dem Zwischenstand von 71:46 zu Ende ging.

Die Geschichte des letzten Abschnitts ist schnell erzählt: Die GEQUOS verwalteten ihren deutlichen Vorsprung souverän, hatten knapp drei Minuten vor Schluss durch einen Dreier von Drezga gar die höchste Führung der Partie herausgespielt (87:55). Aufbauspieler Cardoso, der sein zweites Double-Double in Serie ablieferte, nahm kurz darauf unter großem Applaus auf der Bank platz. Tübingen seinerseits brach nicht auseinander und wehrte sich bis zum Schluss mit viel Energie. In den letzten Minuten bekamen auf beiden Seiten die Nachwuchsakteure Einsatzzeit.

„Wir haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Natürlich hat es uns geholfen, dass mit Mitku ein wichtiger Brettspieler bei Tübingen gefehlt hat. Trotzdem haben wir die Basics umgesetzt, über die wir seit Wochen sprechen: Rebounds, Defensivarbeit und Ballkontrolle. In der zweiten Halbzeit haben wir unseren Gegenspielern manchmal etwas zu viel Raum an der Dreierlinie gelassen. Aber unter dem Strich bin ich selbstverständlich zufrieden“, sagt Harris.

Für die GEQUOS geht es weiter mit zwei Auswärtsspielen: Zunächst gastieren sie beim starken Tabellennachbarn EVL Baskets Limburg zum Duell der ersten Verfolger. Danach sind sie beim schwer auszurechnenden 1. FC Kaiserslautern zu Gast. Das nächste Heimspiel steht erst am 19. November auf dem Spielplan – um 19.30 Uhr gegen den aktuell Tabellenletzten USC Heidelberg II.

Infobox

Punkte GEQUOS: Prasovic 21, Drezga 20 / 4 Dreier, Cardoso 18 / 10 As, Vrsaljko 13 / 14 Reb, Rüeck 7, Krastev 6 / 5 As, Rothenberg 4 / 7 Reb