Kaiserslautern: Positive Stimmung im pfälzischen Handwerk

Herbstumfrage

Kaiserslautern – Die positive Stimmung im pfälzischen Handwerk hält weiterhin an. Dies zeigen vor allem die wichtigsten Konjunkturindikatoren, wie die gegenwärtige und erwartete Geschäftslage, die Umsatzerwartung, die Betriebsauslastung und die Höhe des Auftragsbestandes.

Erstmalig wurden die Daten von der Handwerkskammer der Pfalz im Rahmen einer Onlineumfrage erfasst, bei der 2.500 repräsentativ ausgewählte Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk befragt wurden.

Die Auftragsvorlaufzeit ist in diesem Herbst im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Wochen auf 9,1 Wochen angestiegen. 59,7 Prozent aller Betriebe sind zu mehr als 80 Prozent ausgelastet. Besonders gute Zahlen liefern hier das Bau- und Ausbauhandwerk, beflügelt von der günstigen Zinslage. Lediglich im Kfz-Handwerk und in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf ist ein leichter Rückgang der Auslastung feststellbar. Auch das Ausbaugewerbe und das Gesundheitsgewerbe melden einen überdurchschnittlichen Auftragsbestand. 83,8 Prozent der personenbezogenen Dienstleister empfinden die aktuelle Auftragslage der Jahreszeit entsprechend als normal. Jahreszeitbedingt erwarten fast 50 Prozent der Handwerksbetriebe aus dem Nahrungsmittelgewerbe eine weitere Zunahme der Nachfrage.

Die gut gefüllten Auftragsbücher spiegeln sich auch in der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage wider. 90,5 Prozent (Vorjahr: 85,2 Prozent) aller Betriebe bezeichnen ihre derzeitige Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Wobei hier mehr als jeder zweite Betrieb mit der momentanen Geschäftslage rundum zufrieden ist. Dies betrifft auch die personenbezogenen Dienstleistungsbetriebe, die ihre Geschäftslage deutlich besser als im Vorjahr beurteilen. Ebenfalls optimistisch stimmen die gestiegenen Umsatzzahlen. Im Vergleich zu den stagnierenden Umsätzen der letzten vier Jahre, sind diese bei 34 Prozent der befragten Betriebe (Vorjahr: 21,9 Prozent) gestiegen. Mehr als ein Drittel der befragten Betriebe rechnen sogar mit einem weiteren Anstieg der Umsätze.

Einzig die stetig steigenden Rohstoff- und Materialpreise werden – wie in den Jahren zuvor – kritisch betrachtet. 31,1 Prozent der befragten Betriebe kämpfen bereits mit Preiserhöhungen auf dem Beschaffungsmarkt. Hiervon am stärksten betroffen sind das Bau- und Ausbaugewerbe und die personenbezogenen Dienstleistungsbetriebe. 36,3 Prozent aller Befragten erwarten weiter steigende Rohstoff- und Materialpreise. Eine Möglichkeit diese höheren Preise an die Kunden weiterzugeben, sehen derzeit allerdings nur 20,7 Prozent der Betriebe.

Das pfälzische Handwerk blickt positiv in die Zukunft. 92,2 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 88 Prozent) schätzen die zukünftigen Konjunkturentwicklungen als stabil ein. Auch hier sind die Baubetriebe mit 97,1 Prozent am optimistischsten. Generell rechnen aber auch 90,6 Prozent der Ausbaubetriebe, 92,3 Prozent der gewerblichen Zulieferer, 96,8 Prozent der Kfz-Betriebe, 86,4 Prozent der Nahrungsmittelhandwerker, 90,9 Prozent der Gesundheitshandwerker und 94,7 Prozent der persönlichen Dienstleister weiterhin mit einer guten Geschäftslage. Ein durchgehend positiver Trend ist klar zu erkennen.

Im pfälzischen Handwerk ist weiterhin ein konstant hohes Beschäftigungsniveau zu beobachten. Wobei spürbare Engpässe auf dem Fachkräftemarkt die weitere Beschäftigungsdynamik gefährden.