Mainz – „Die Bundeswehr ist da, wenn man sie braucht, sie ist eine wichtige Stütze in der Krisenbewältigung.“ Mit diesen Worten begrüßte Ministerpräsidentin Malu Dreyer die rund 150 Soldaten aus allen Dienststellen in Rheinland-Pfalz, die ihrer Einladung in die Staatskanzlei gerne gefolgt waren. Der jährlich um den Geburtstag des preußischen Generals und Militärreformers Gerhard von Scharnhorst stattfindende Empfang erinnert an die Gründung der Bundeswehr.
In ihrer Rede bedankte sich Malu Dreyer für die geleistete Unterstützung bei der Flüchtlingshilfe im vergangenen Jahr. Rund 1.000 Soldaten und zivile Mitarbeiter waren in ganz Rheinland-Pfalz im Einsatz. Die Bundeswehr sei nicht nur eine Stütze bei der Krisenbewältigung im Inneren, wie die hervorragende zivil-militärische Zusammenarbeit beweise, sondern auch im Auslandseinsatz. Dieser verlange den Soldaten einiges ab. „Militärisch wie auch politisch eine hoch anspruchsvolle Aufgabe, so Dreyer. Aus diesem Grund sei es unbedingt notwendig, dass die Soldaten sich auf den Staat verlassen könnten, so wie der Staat sich auf die Bundeswehr verlasse. In Rheinland-Pfalz sei man sich dieser Verantwortung sehr bewusst, schließlich spiele die Bundeswehr eine wesentliche Rolle im Land. Für die Zusammenarbeit, die durch Vertrauen und Respekt geprägt sei, dankte die Ministerpräsidentin stellvertretend Oberst Erwin Mattes, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz.
Ein Zeichen der Anerkennung
„Wir empfinden diesen traditionellen Empfang als Anerkennung für unseren Dienst und als Ausdruck der Verbundenheit zur Bundeswehr und dafür danke ich Ihnen im Namen aller Anwesenden“, so Oberst Mattes. Der Kommandeur des Landeskommandos bedankte sich für die anerkennenden Worte bei der geleisteten Unterstützung im Rahmen der Flüchtlingshilfe. „In dieser Ausnahmesituation haben Soldaten und zivile Mitarbeiter einfach die Ärmel hochgekrempelt und mit angepackt. Dienstzeiten und –orte wurden flexibel gehandhabt und wir haben gezeigt, was die Bundeswehr kann.“ In seinen weiteren Ausführungen ging er auf die sicherheitspolitische Lage in den Krisengebieten und das Engagement der Bundeswehr in derzeit 12 Einsätzen weltweit ein. Etwa 3500 Männer und Frauen leisteten dort einen Beitrag zu Frieden und Stabilität in den jeweiligen Einsatzgebieten. Eine Herausforderung, die aufgrund der Veränderungen in Personalstärke, Ausrüstung und Finanzierung seit Ende des Kalten Krieges kaum zu bewältigen seien. Vor diesem Hintergrund sei die von der Bundesministerin angekündigte Trendwende in diesen Bereichen essentiell, so Oberst Mattes.
Erfahrungen aus erster Hand
Was Soldaten bei ihrem Auslandseinsatz erleben, darüber berichtete Oberst Holger Radmann vom Taktischen Luftwaffengeschwader 33 in Büchel. Von Mai bis September 2016 führte er das Deutsche Einsatzkontingent auf der Incirlik Air Base in der Türkei. Ein multinationaler Einsatz, bei dem ihn am meisten beeindruckte, „dass Männer und Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen gemeinsam an einem Auftrag arbeiten.“ In drei weiteren Vorträgen vermittelten Hauptgefreiter Gesa Krause, Sportsoldatin aus Mainz und Olympionikin in Rio de Janeiro, Hauptmann Holger Thomanek, Helfer in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Oberfeldwebel Hülya Süzen von der Zentralen Ansprechstelle der Bundeswehr für Soldatinnen und Soldaten anderen Glaubens wie unterschiedlich und abwechslungsreich ein Einsatz bei der Bundeswehr sein kann. Für musikalischen Schwung sorgte die Jazz Combo des Heeresmusikkorps Koblenz.