Mannheim – Am vergangenen Freitag (11.11.2016) wurde im Mozartsaal des Rosengartens ordentlich geswingt. Pepe Lienhardt und seine BigBand-Formation präsentierten an dem Abend ein über zweistündiges Konzert der Sonderklasse.
Welt-Hits der Swing-Legenden und eine mitreißende Hommage an Pepe Lienhards langjährigen Freund Udo Jürgens, bestimmten den Abend.
Seit Jahrzehnten zählt die Big Band des Vollblutmusikers Pepe Lienhard zu den beliebtesten Swing-Formationen. Melodien von Glenn Miller und Benny Goodman, Duke Ellington oder Ella Fitzgerald, alle waren an dem Abend – zumindest musikalisch – zu Gast.
Pepe Lienhard präsentierte ein Orchester, das es in sich hatte. Brilliante Töne, exaktes Spiel von den Noten, sehr schön arrangierte Soli Einsätze der einzelnen Musiker und nicht zuletzt ein richtig schöner Big Band Sound der Sonderklasse. Unterstützt wurden die Musiker von der Gesangformation „The Voices“ als auch Dorothea Lorene, Kent Stetler und Pino Gasparani, mit dem Pepe Lienhard schon seit 47 Jahren auf der Bühne steht. Obwohl die Sängerinnen und Sänger eigentlich sehr gut waren, kam deren Sound im Publikum nicht wirklich an. Aus den Lautsprechern klangen deren Lieder eher dünn und fade, während die Big Band es richtig fetzig krachen ließ.
Ein absolutes Highlight des Konzertes war der Soloeinsatz des aus Mannheim stammenden Schlagzeugers Peter Lübke. Bei „Caravan“ präsentierte er ein fünfminütiges Schlagzeugsolo, bei dem auch der letzte Zuhörer gespannt dem Geschehen an seiner ‚Schießbude‘ verfolgte. Mal spielt er mit den Stöcken fetzigen Rhythmus, mal lässt er die Becken gerade mal anklingen, als würde er einen Ton einhauchen wollen. Sein Schlagzeug an dem Abend war nicht ein aufgemotztes Instrument, sondern eher die kleinere – bescheidenere- Ausstattung. Hier wurde deutlich, dass nicht das Instrument den Ton angibt, sondern ganz allein der Künstler. Peter Lübke ist Meister seines Handwerks!
Aber auch diese anderen Solisten, die nach und nach etwas in der Vordergrund traten, sind Perfektionisten an ihren Instrumenten. Sie spielten die Tonleitern rauf und runter, wechselten die Tonarten und schließlich forderte der Drummer immer wieder seinen ganz individuellen Rhythmus ein. Pepe Lienhard trat oft zur Seite, wenn seine Musiker hervortraten. Er ließ es sich aber nicht nehmen, selbst zur Flöte oder zum Saxophon zu greifen. Vollblutmusiker! Natürlich duften an dem Abend auch Titel von Udo Jürgens nicht fehlen. Eine Dixieland Formation spielten die Musik von der Zeichentrickserie „Tom und Jerry“. Dann zauberten die 18 Musiker auf der Bühne den Sound eines großen Orchesters. Unterstützt mit Tuba und Waldhorn gelang ein bunter Melodienstrauss mit einem überwältigendem Sound, bei dem wahrscheinlich Udo Jürgens applaudiert hätte.
Pepe Lienhard und seine Big Band sind ein musikalischer Leckerbissen, dem man nur Respekt zollen kann.