Heilbronn – Schon seit geraumer Zeit hatten Ermittler der Heilbronner Kriminalpolizei eine Gruppe im Verdacht, bandenmäßig mit größeren Mengen Rauschgift zu handeln.
Bereits Mitte September wurden aufgrund dieser Ermittlungen im Stadtgebiet Stuttgart zehn Kilogramm Marihuana sichergestellt. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen wurden am 2. November schließlich vier Männer, zwei Deutsche und zwei Türken, im Alter zwischen 24 und 52 Jahren in Heilbronn festgenommen und zehn Kilogramm Marihuana im Schwarzmarktwert von rund 60.000 Euro sichergestellt.
Bei den unmittelbar danach durchgeführten Durchsuchungen gelang es, nochmals zirka sieben Kilogramm Marihuana, rund 20.000 Euro mutmaßliches Dealergeld sowie mehrere Patronen Munition sicherzustellen.
Ein 34-jähriger Libanese, der bereits mit Haftbefehl gesucht wurde, stellte sich am Folgetag der Polizei. Alle fünf Personen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt und die Beschuldigten in verschiedene Haftanstalten eingewiesen.
Am vergangenen Mittwoch wurden im Zusammenhang mit den gegen die Gruppierung geführten Ermittlungen weitere Durchsuchungen im Raum Lahr durchgeführt. Dabei konnten nochmals über ein Kilogramm Marihuana und rund 2.000 Euro mutmaßliches Dealergeld sowie verbotene Waffen, wie z. B. Schlagring und Butterflymesser, sichergestellt werden. Im Rahmen der dortigen Maßnahmen wurden zwei weitere Mitglieder der Gruppierung, es handelt sich um zwei 32 und 34 Jahre alte türkische Staatsangehörige, aufgrund bestehender Haftbefehle wegen bandenmäßigem Handel mit Betäubungsmittel sowie ein 42 Jahre alter deutscher Staatsangehöriger aufgrund eines bestehenden Vollstreckungshaftbefehls festgenommen.
Die beiden türkischen Staatsangehörigen wurden nach Anträgen der Staatsanwaltschaft Heilbronn vom zuständigen Haftrichter in verschiedene Vollzugsanstalten eingewiesen, der deutsche Staatsangehörige wurde direkt in die zuständige Justizvollzuganstalt eingeliefert.
Bei den Polizeiaktionen waren rund 100 Beamte eingesetzt. Kräfte des Polizeipräsidiums Heilbronn wurden unter anderem durch Beamte des Mobilen Einsatzkommandos Stuttgart, Einsatzbeamte der
Bereitschaftspolizei Lahr sowie Beamte der Kriminalpolizei und Diensthundestaffel Offenburg unterstützt.
Die Ermittlungen der Heilbronner Rauschgiftfahnder dauern an. Nach derzeitigem Stand wird davon ausgegangen, dass den genannten Personen noch weitere Rauschgiftgeschäfte im größeren Stil nachgewiesen werden können. Bereits jetzt deutet alles darauf hin, dass der zerschlagene Drogendealerring in der Region Heilbronn, aber auch innerhalb Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland tätig war.