Frankfurt am Main – Der Stadtteil Nied ist in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen worden. Helga Jäger, Referatsleiterin Städtebau und Städtebauförderung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, übergab in Vertretung von Staatsministerin Priska Hinz am Mittwoch, 16. November den ersten Zuwendungsbescheid über 175.000 Euro an Planungsdezernent Mike Josef. Damit hat die Stadt Frankfurt am Main die Möglichkeit, in den folgenden neun Jahren weitere Anträge auf Fördermittel für Projekte in Nied zu stellen, die den Zielen des Städtebauförderprogramms entsprechen. Außerdem überreichte sie einen weiteren Förderbescheid über 700.000 Euro für das Projekt „Soziale Stadt Ben-Gurion-Ring“.
„Unser Ziel ist, Nied mit Hilfe des Förderprogramms städtebaulich zu erneuern, sozial zu stabilisieren, ökologisch aufzuwerten, für die Entwicklung einer lokalen Ökonomie zu öffnen und die Grundlagen für einen lebenswerten Stadtteil mit eigener Identität zu stärken“, sagt Josef. „Als nächste Schritte beginnen wir 2017 mit der Erstellung des Integrierten Handlungskonzeptes, der Ausschreibung für ein Quartiersmanagement und der Gründung eines Beirats. Parallel dazu können wir erste investive Projekte planerisch vorbereiten und auch das eine oder andere Sofortprojekte umsetzen.“ Beim Aufnahmeantrag war die Stadt Frankfurt von Gesamtausgaben von bis zu 16,725 Millionen Euro ausgegangen.
Bereits seit 1999 engagiert sich die Stadt Frankfurt erfolgreich mit Projekten der „Soziale Stadt“. So gibt es zwei ehemalige Programmgebiete Unterliederbach-Ost und Gallus sowie das im Jahr 2015 neu aufgenommene Gebiet Ben-Gurion-Ring. Außerdem betreibt die Stadt Frankfurt weitere Stadterneuerungsprojekte, etwa das Stadtumbaugebiet Bahnhofsviertel, das Programmgebiet „Aktive Kernbereiche Fechenheim“ und die ausschließlich durch städtische Mittel geförderte Stadterneuerung in Alt-Sachsenhausen und in der Innenstadt Höchst. Zudem wurde für das neue Stadtumbaugebiet Griesheim erst vor einem Monat der Zuwendungsbescheid seitens des Landes übergeben.
„Wir freuen uns besonders, dass wir dieses Engagement mit der Aufnahme des Stadtteils Nied in das Bund-Länder-Programm ‚Soziale Stadt‘ fortführen können. Die Erfahrung mit den abgeschlossenen Projekten hilft uns dabei“, führt Planungsdezernent Josef aus. „Denn wir müssen alle verfügbaren Ressourcen bündeln, um in einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Akteuren vor Ort zu einer Verbesserung der Lebensumstände im Stadtteil zu kommen. Dazu gehören die Einrichtung eines Quartiersmanagements und eines Stadtteilbüros, um die Bewohner umfassend in den Erneuerungsprozess einbinden zu können.“
Das nun zu erstellende Integrierte Handlungskonzept wird ausgehend von einer Bestandsaufnahme und -analyse alle Einzelbausteine benennen, die während der Gesamtlaufzeit des Programms vor Ort umgesetzt werden sollen. Auf der Grundlage des Konzeptes wird auch die konkrete Abgrenzung des Fördergebietes erfolgen. Konzept und Gebietsabgrenzung sollen anschließend von den Stadtverordneten beschlossen werden.