Mainz – Das PEN-Zentrum Deutschland zeichnet die unabhängige Übersetzungsplattform „Translate for Justice“ mit dem Hermann Kesten-Förderpreis 2016 aus.
Initiiert wurde das mehrsprachige Übersetzungsprojekt von Dozentinnen und Dozenten sowie Studierenden des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) am Standort Germersheim mit dem Ziel, die internationale Öffentlichkeit über Verletzungen freiheitlicher Menschenrechte auf der ganzen Welt zu informieren. Die Plattform ist seit Juni 2013 online und bietet Inhalte in 16 Sprachen. Mittlerweile haben sich bereits knapp 100 ehrenamtliche Übersetzerinnen und Übersetzer für den Weblog engagiert und rund 600 Beiträge veröffentlicht.
„Das Netzwerkprojekt ‚Translate for Justice‘ zeigt, wie Übersetzerinnen und Übersetzer aktiv werden können, um einen unmittelbaren Beitrag zur Einordnung des politischen Geschehens in vielen Teilen der Welt zu leisten – insbesondere mit Blick auf Themengebiete wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, Diskriminierung und Repression oder die Rechte von Kindern weltweit“,
erläutert Prof. Dr. Dilek Dizdar, Professorin für Interkulturelle Germanistik an der JGU. Gemeinsam mit Başak Ergil von der Istanbul University hatte Dizdar die Plattform 2013 gegründet.
Das PEN-Zentrum Deutschland ist eine der weltweit über 140 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International vereint sind. Der internationale Autorenverband wurde 1921 in England gegründet. Schnell hat er sich über die Länder der Erde ausgebreitet und sich als Anwalt des freien Wortes etabliert – er gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftsteller.
Der Hermann Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums und der Hermann Kesten-Förderpreis werden vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit einem Preisgeld von 10.000 Euro bzw. 3.000 Euro unterstützt. Die Preisverleihung fand am 17. November 2016 im Staatstheater Darmstadt statt.