Wiesbaden – Fünftklässler der Werner-von-Siemens-Schule hatten am heutigen Donnerstagvormittag eine ungewöhnliche Unterrichtseinheit. Auf dem Stundenplan stand heute die Teilnahme an der „Busverkehrsschule“ der ESWE Verkehr im Vordergrund. Das Schuljahr 2016/17 ist bereits das achte Schuljahr, in dem die ESWE-Busverkehrsschule in Kooperation mit dem Schuldezernat der Landeshauptstadt Wiesbaden angeboten wird. Das Projekt existiert bereits seit 2009. Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen sowie von Förder- und Grundschulen lernen ihre Rechte und Pflichten beim Ein- und Aussteigen sowie die bei einer Busfahrt lauernden Gefahren kennen.
„Sicheres Abstandhalten am Bordstein, richtiges Verhalten im Fall einer Gefahrenbremsung, korrekte Handhabung von Nothahn und Nothammer, aber auch das Sitzplatz-Freimachen für ältere oder gehbehinderte Fahrgäste – dies und noch vieles mehr sind die pädagogischen Elemente der Schulstunden der Busverkehrsschule“, erläutert ESWE Verkehr Geschäftsführer Jörg Gerhard.
Von Mitte September bis Ende November bekommen rund 2.300 Schüler – Fünftklässler von 22 weiterführenden Schulen sowie Schülerinnen und Schüler von drei Grund- und sechs Förderschulen – von ESWE-Mitarbeitern auf kindgerechte und praxisnahe Weise die wichtigsten Regeln für das gefahrlose Busfahren gezeigt.
Die jeweils 45-minütigen Unterrichtseinheiten sind stets in fünf Themenblöcke gegliedert: „Sicheres Verhalten an der Haltestelle“, „Sicheres Einsteigen“, „Sicherheitseinrichtungen im Bus“, „Sicheres Verhalten beim Aussteigen“ sowie „Richtiges Verhalten während der Fahrt“. Im zurückliegenden Schuljahr 2015/16 haben 109 Klassen von 31 Wiesbadener Schulen an der „Busverkehrsschule“ teilgenommen.
„Die Idee Busfahren als Unterrichtsstoff hat sich in den zurückliegenden Schuljahren bestens bewährt“, erklärt Jörg Gerhard: „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass unser Konzept, das nicht auf den erhobenen Zeigefinger setzt, sondern den Spaß und die kindliche Neugier in den Mittelpunkt stellt, genau richtig ist. Auf spielerische und altersgerechte Weise die Regeln für sicheres und soziales Verhalten im Bus praktisch und lebensnah einüben zu können, bringt Vorteile nicht nur für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, sondern auch für die anderen Fahrgäste – denn neben dem Plus an Sicherheit, das auf diese Weise erzielt wird, trägt die Busverkehrsschule generell auch zu mehr Miteinander, Verständnis und Rücksichtnahme im Nahverkehr bei.“
Stadträtin Rose-Lore Scholz, Wiesbadens Dezernentin für Schule, Kultur und Integration, betonte bei der heutigen Veranstaltung: „Ich freue mich sehr, dass sich die Busverkehrsschule an den Wiesbadener Schulen etabliert hat und die Kooperation zwischen ESWE Verkehr und Schuldezernat reibungslos funktioniert. Seit mittlerweile acht Jahren lernen die Schülerinnen und Schüler aller fünften Klassen das richtige Verhalten für sicheres und konfliktfreies Busfahren. Auf diese Weise können Gefahrensituationen verhindert werden. Weil es in ihrem Ortsteil keine Grundschule gibt und sie auf den Bus angewiesen sind, nehmen seit 2011 auch Grundschulkinder teil. Ebenso profitieren Förderschulkinder von der Busfahrschule, indem sie lernen, selbstständig mit dem Stadtbus zu fahren statt einen Fahrdienst zu nutzen.“