Heidelberg: Stadt und Land führen Gespräche zur Verlagerung des Registrierungszentrums

Heidelberg – Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl hat in der vergangenen Woche ein Standortkonzept zur Erstaufnahme von Menschen auf der Flucht vorgestellt. Darin wird bestätigt, dass das Heidelberger Patrick Henry Village (PHV) nur befristet geplant ist. Das Land möchte dieses verlagern und prüft Standorte in Schwetzingen und Mannheim als Alternative.

Dazu Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Innenminister Strobl bestätigt mit seinem Konzept exakt die Linie, die wir mit dem Land vereinbart haben: Das Registrierungszentrum ist vorübergehend auf PHV untergebracht, da Heidelberg diese Fläche als wachsendende Stadt dringend benötigt. Wir brauchen das Areal als letzte große Entwicklungsfläche für die Bereiche Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft. Ich freue mich, dass das Land Wort hält und sich nun um eine Verlagerung des Zentrums kümmert.“

Der Oberbürgermeister führte in der vergangenen Woche hierzu bereits das erste Gespräch mit dem Stuttgarter Innenministerium. „Wir hatten ein sehr gutes Gespräch“, so Dr. Würzner. „Das Land erkennt unsere Entwicklungsplanung voll an und arbeitet an einer Lösung. Wir unterstützen dies gerne. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier gemeinsam zu einer guten Lösung kommen.“

Das Land Baden-Württemberg hatte bereits im August 2016 die sogenannte Freigabe für weite Teile von PHV erteilt. Damit gab es grünes Licht, dass der Bund als Eigentümer und die Stadt in Ankaufgespräche treten können. In der Vereinbarung dazu wird die befristete Nutzung eines Teilgebiets von PHV für das Registrierungszentrum bis 30. April 2017 verlängert. Im Gegenzug „ermöglicht und unterstützt das Land die Stadt Heidelberg beim Ankauf und der städtebaulichen Entwicklung von PHV“, heißt es in der Übereinkunft.

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Das „Patrick Henry Village“ ist eine Konversionsfläche, die für die Entwicklung des Heidelberger Südwestens und der Gesamtstadt die dringend benötigten Wohn- und Entwicklungsflächen bietet. Das Areal soll deshalb in seiner Gesamtheit möglichst schnell einer zukunftsweisenden Nachnutzung zugeführt werden. Die Stadt Heidelberg hat hierzu bereits einen Planungs- und Entwicklungsprozess unter Einbeziehung der Internationalen Bauausstellung „Wissen | schafft | Stadt“ und der Bürgerschaft gestartet. Der Heidelberger Gemeinderat hatte der befristeten Nutzung eines Teils des Geländes und der entsprechenden Räumlichkeiten für ein Notquartier des Landes zur Erstaufnahme von Flüchtlingen aus humanitären Gründen erstmals im November 2014 zugestimmt. Im Dezember 2014 ging das Winternotquartier in Betrieb. Im September 2015 richtete das Land in PHV eine zentrale Registrierungsstelle für Flüchtlinge ein. Seitdem werden dort mehrere Schritte des Registrierungsprozesses gebündelt.