Karlsruhe – Erstmals in der noch jungen Saison hatten die Volleyballer des SSC Karlsruhe am vergangenen Samstag das Nachsehen und mussten sich am Ende einer packenden Partie dem Mimmenhausener Ensemble um Superstar Christian Pampel mit 3:2 (23:25; 25:20; 26:24; 21:25; 17:15) geschlagen geben. Gewinnen diese auch die kommenden Spiele so lupenrein wie ihre bisherigen, dann hat der SSC Karlsruhe keine Chance mehr auf die Herbstmeisterschaft in der Dritten Liga Süd. Wenn, wenn, wenn…
„Wir können uns eigentlich nichts vorwerfen. Jeder hat sein bestes gegeben und heute hat das leider nicht zum Sieg gereicht.“ konnte der wieder einmal glänzend aufgelegte Benjamin Loritz nach dem Spitzenspiel zitiert werden. Und so war es auch: aufopferungsvoll kämpfende Karlsruher wollten beweisen, dass sie zurecht vom Platz an der Sonne nach Mimmenhausen angereist waren. Und so entwickelte sich das Spiel spätestens ab Mitte des zweiten Satzes zu einem offenen Schlagabtausch. Einsatz und Leidenschaft hatten auf beiden Seiten gegenüber taktischen und technischen Details deutlichen Vorrang. Nichts für Traineraugen – optimal dagegen für die jubelnde und tobende Meute, welche die Mimmenhausener BZ Arena bis unter die Decke füllten. Die beste Auswärtskulisse vor welcher der SSC Karlsruhe sich bis dato beweisen musste – mit Abstand!
Nichtsdestotrotz gelang es den SSClern – wie bereits in den Vorwochen – dem Gegner von Beginn an ihr schnelles Angriffsspiel auf zu zwängen. Thomas Heidebrecht wusste seine Außenangreifer Daniel Heidak und Tim Kreuzer, als auch Diagonalmann Benjamin Loritz zu jeder Zeit des ersten Satzes gut einzusetzen und das junge Team um Superstar Christian Pampel konnte erst gegen Ende des Satzes – bedingt durch zunehmenden Aufschlagdruck – wieder auf Tuchfühlung zum SSC Karlsruhe kommen. Das sichere Side-Out der Fächerstädter hielt dem zunehmenden Mimmenhausener Druck allerdings stand und brachte diesen den Satzgewinn mit 23:25 ein.
Libero Benjamin Dollhofer und die Mittelblockerhünen Thorben Sandmeier und Jonathan-Leon Finkbeiner ergänzten die bereits angesprochenen SSCler auch zu Beginn des zweiten Satzes gekonnt und bereiteten dem SSC Karlsruhe zur Mitte des zweiten Satzes eine knappe Führung von 13:12. Dann schaffte es Mimmenhausen sich abzusetzen und vor allem Christian Pampel – welcher am Ende des Spielgeschehens eine unfassbare Bilanz von über 40 direkten Punkten aufweisen konnte – brachte den SSC Karlsruhe zwischenzeitlich an seine Grenzen. Das allseits bekannte „Momentum“ kippte und Mimmenhausen sicherte sich den zweiten Satz verdientermaßen mit 25:20.
Auch im dritten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild. Das hervorragende Mimmenhausener Publikum trieb seine Mannschaft an und Christian Pampel war von zunehmend verunsicherten Karlsruhern zu selten zu stoppen. So konnte sich der TSV Mimmenhausen seinerseits aus einer stabilen Annahme – wiederum zur Mitte des Satzes – absetzen und auch die Aufholjagd der Karlsruher zum Satzende half nicht den zweiten Mimmenhausener Satzgewinn abzuwenden. Am Ende hieß es denkbar knapp 26:24 für den TSV Mimmenhausen.
Die Frustration war dem SSC Karlsruhe – mittlerweile mit Schmidt, Loritz, Kreuzer, Heidak, Pfeffinger, Finkbeiner und Dollhofer agierend – sichtlich anzumerken. Ein miserabler Start zu Beginn des vierten Satz konnten auch von einer frühen Auszeit Ronconis beim Stand von 3:0 für Mimmenhausen nicht gestoppt werden. Die Zeichen standen auf glatter 3:1-Niederlage für den SSC Karlsruhe.
Dann zeigten sich aber der starke Charakter und der immer noch ungebrochene Siegeswille der Fächerstädter. Mit dem Rücken zur Wand und mit vollkommen befreit aufspielenden Mimmenhausenern auf der gegnerischen Seite schaffte es der SSC Karlsruhe seine stärkste Phase des Spieles einzuleiten. Nach zuvor bereits vereinzelt erkämpften Breakbällen – bedingt durch ein solider werdendes Block-/ Abwehrverhalten – brachte Fabian Schmidt mit einer glänzenden Aufschlagserie die nahezu unmögliche Wende im vierten Satz. Ein Fünfpuntkevorsprung von 18:13 der Mimmenhausener konnte zunichte gemacht werden und sicherte Karlsruhe einen enorm wichtigen Punkt für die Tabelle. Schmidt servierte mehrfach druckvoll: sehenswerte direkte Blockpunkte über Mitte, gepaart mit starken Abwehraktionen von Dollhofer, Loritz, Wintergerst und Kreuzer brachten Punkt um Punkt und drehten den nahezu aussichtslosen Satz noch zugunsten der Karlsruher.
Auf den Schlussspurt in Satz vier folgte ein Tiebreak wie ihn sich der neutrale Volleyballfan nur so wünscht. Anfangs erspielte sich der SSC Karlsruhe noch eine Zweipunkteführung. Vereinzelte Eigenfehler auf Karlsruher Seite und ein wenig Aufschlagglück für Mimmenhausen drehten diesen dann aber zum Seitenwechsel auf 8:7. Am Ende schafften es Christian Pampel und seine Zöglinge diese Führung mit allem was sie hatten zu verteidigen und erkämpften sich das in diesem Spiel nötige Glück des Tüchtigen. Mimmenhausen gewann den Satz mit 15:13 und krönte sich als Sieger des Spitzenspieles. So musste auch Jonathan-Leon Finkbeiner am Ende der Partie eingestehen: „Die Jungs haben alles reingeworfen was sie hatten. Das Christian Pampel fast 45 Punkte macht spricht für seine herausragende Klasse. Wir dagegen haben es nicht geschafft fünf Sätze lang unser Niveau zu halten. Der Sieg geht heute verdientermaßen nach Mimmenhausen.“