Landau – Die Mitglieder des Kreisausschusses des Landkreises Südliche Weinstraße haben in ihrer gestrigen Sitzung der Einführung der beiden Warnsysteme „Katwarn“ und „Nina“ zugestimmt. Die Beschaffung des Systems „Katwarn“ kostet den Landkreis insgesamt 17.850 Euro, wobei das Land Rheinland-Pfalz auf Antrag 40% aus Mitteln aus dem I-Stock übernimmt. Die Landesförderung kann der Landkreis noch für dieses Jahr abrufen. Weiterhin fallen für den Support von „Katwarn“ jährlich Kosten in Höhe von 3.570 Euro an. Die Vertragsunterzeichnung mit der Firma Combi Risk wird nun in den nächsten Tagen erfolgen. Die Einrichtung von „Katwarn“ ist für Anfang des nächsten Jahres vorgesehen.
Das „Katwarn“-System wurde im April 2015 vom Fraunhofer-Institut FOKUS im Auftrag der öffentlichen Versicherer für die landesweite Warnung der Bevölkerung beispielsweise bei großflächigen Unwetterlagen oder Störfällen in Kernkraftwerken entwickelt. Parallel wurde das System auch den Gebietskörperschaften für die Warnung in ihrem regionalen Bereich angeboten.
Das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katstrophenhilfe entwickelte Programm „Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) wurde den Ländern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dieses System ist in das staatliche System MoWaS (Modulares WarnSystem) eingebunden. Rheinland-Pfalz verfügt derzeit über drei Alarmierungsstellen, für den Landkreis Südliche Weinstraße ist die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen zuständig. „Nina“ ist als System sofort verfügbar und wird deshalb sehr zeitnah im Landkreis eingeführt.
Der Landkreis Südliche Weinstraße hat sich für eine Kombination beider Systeme entschieden, da diese unterschiedliche Datenübermittlungswege nutzen. „Katwarn“ nutzt das Mobilfunknetz, „Nina“ arbeitet satellitengestützt. Auch die Entscheidungen der Nachbarlandkreise und der Stadt Landau wurden berücksichtigt. Da Landau „Katwarn“ nutzt, sich aber „Nina“ im Nachbar-Bundesland Baden-Württemberg, durchgesetzt hat, wird im Landkreis auf beide System zurückgegriffen, was eine zusätzliche Absicherung bietet.
Die Warn-Apps sind ein ergänzender mobiler Warndienst für die Bevölkerung und bieten zusätzlich zu Lautsprecherdurchsagen, Sirenen und Rundfunk die Möglichkeit betroffene Bürgerinnen und Bürger in Gefahren- und Katastrophenfällen über ihr Mobiltelefon zu informieren und zu warnen.
Beide Apps sind für Bürgerinnen und Bürger kostenlos und können im App-Store (Apple), bei Microsoft (Windowsphone) (nur Katwarn) oder im Playstore (Android) heruntergeladen werden.