Frankenthal – In Folge der städtebaulichen Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt und der Koenig & Bauer AG (KBA) ist binnen eines Jahres der Masterplan zur Entwicklung des Albert-Frankenthal Quartiers erarbeitet worden. Unter Begleitung der Firu mbH wurde damit die Phase 1 des kooperativen Prozesses für das innenstadtnahe 8,5 ha große Areal umgesetzt.
Neben den monatlichen Sitzungen des Lenkungskreises, dem sowohl Herr Oberbürgermeister Martin Hebich wie auch der Vorstandsvorsitzende der KBA, Herr Claus Bolza-Schünemann und Aufsichtsratsmitglied Herr Dr. Andreas Pleßke angehören, wurden auf Arbeitsebene zahlreiche Planerworkshops und Ortsbegehungen durchgeführt, in die auch externe Gutachter und andere Experten themenspezifisch einbezogen wurden. Nach einer Grundlagenermittlung insbesondere der städtebaulichen Potentiale und maßgeblichen Umfeldbedingungen wurden Rahmenkonzepte entwickelt, die unter Berücksichtigung der Ergebnisse der begleitenden Fachgutachten in den Masterplanentwurf mündeten.
Der Masterplan formuliert Entwicklungsleitlinien für die geplante Nutzungsstruktur, die verkehrliche Anbindung und die innere Gebietserschließung sowie für Nachhaltigkeit, Umwelt und Freiraumthemen.
Das Nutzungskonzept gliedert sich in die fünf Teilbereiche „Entrée“ – „Erbe“ – „Forum“ – „KBA kompakt“ – und „Wohnen“. Die abgegrenzten Teilbereiche sind aufgrund ihrer Baustruktur, städtebaulichen Lage und Standortanforderungen für bestimmte Nutzungen besonders geeignet. Durch deren Abfolge erhält das Quartier eine prägende Nutzungsvielfalt. Diese wird die nachhaltige Nutzung und die Attraktivität des gesamten Stadtviertels maßgeblich positiv beeinflussen. So sollen in dem eigentlichen, vormals industriell genutzten Areal, vorwiegend Handels und Dienstleistungsbetriebe, ergänzt um Handwerk, Gastronomie und Kultur ihren Platz finden. In den stadtauswärts gelegenen Werkshallen werden weiterhin Komponenten für Druckanlagen und andere Maschinen entwickelt und gefertigt.
Auf dem Werksparkplatz an der Lambsheimer Straße ist ein grünes, urban geprägtes Wohnquartier mit mehrgeschossigen Wohnhäusern geplant, das in attraktiver Näher zur Innenstadt und zum Bahnhof zeitgemäße Wohnformen ermöglichen soll.
Auf Basis eines Verkehrsgutachtens wurde ein tragfähiges Erschließungskonzept entwickelt, das durch eine neue attraktive Zufahrt zwischen verbleibender industrieller Produktion und der Handelsnutzung – vorwiegend für die Nahversorgung – geprägt ist. Darüber hinaus soll ein mit der umliegenden Bebauung vernetztes Grün- und Freiraumkonzept die notwendige Aufenthaltsqualität im Quartier sicherstellen. Auch die gutachterlich ermittelten Auswirkungen der Planung werden dargestellt und fließen entsprechend in die Planungsoptimierung ein.
Der Masterplanentwurf wird nun in den städtischen Gremien vorgestellt und beraten.
Durch die Auslegung des Masterplanentwurfs nach den Vorschriften des Baugesetzbuches (Beteiligung der Öffentlichkeit), einen Tag des offenen Geländes und einer Projekt-Webseite sollen die Bürger und alle interessierten Akteure über die Inhalte informiert und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung der Planung aus Bürgersicht eröffnet werden.
Mit der Entwicklung des Albert-Frankenthal Quartiers wird ein wichtiger Stadtimpuls in direkter Nähe zu Bahnhof und Fußgängerzone eingeleitet, der die Positionierung Frankenthals in der Metropolregion wesentlich verbessern wird.