Frankfurt am Main – Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ermöglichen Menschen, die sich im Sport engagieren und im Besitz bestimmter DOSB-Lizenzen sind, durch ein universitäres Studium neue berufliche Perspektiven im Arbeitsmarkt Sport. Am Freitagabend feierten DOSB und FAU den offiziellen Start des „Berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs Sportwissenschaft“.
„Wir wollen Menschen, die durch die DOSB-Lizenzausbildung eine Qualifizierung erworben haben, die Möglichkeit eines Studiums eröffnen. Damit können sie eine grundständige sportwissenschaftliche Qualifikation erwerben“, sagte DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung, Gudrun Doll-Tepper. „Gleichzeitig wollen wir diese Kompetenzen, die in unseren Ausbildungen erworben werden, transparent und vergleichbar machen, so dass sie in der Gesellschaft mehr Anerkennung finden. Wir freuen uns sehr, dass wir die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg als Partner gewonnen haben, um dieses große Ziel gemeinsam verfolgen zu können.“
Der DOSB arbeitet seit langem daran, die Kompetenzen der im Sport ausgebildeten Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter für andere sichtbar zu machen und so die Anerkennung in der Gesellschaft zu fördern. Dies ist für die Zukunft des gemeinnützigen Sports entscheidend. Denn für junge Menschen wird es immer schwieriger, sich als Trainerin oder Trainer in einem Verein zu engagieren, weil immer weniger Zeit bleibt, sich neben der eigenen Ausbildung in Schule, Universität oder Beruf noch ehrenamtlich oder nebenberuflich im Vereinssport zu engagieren. Speziell gut ausgebildete Trainer/innen und Übungsleiter/innen haben maßgeblichen Anteil am Erfolg der Sportvereine, deren Arbeit zu einem hohen Anteil auf dem Ehrenamt basiert.
Der neue Studiengang kann einen großen Anreiz schaffen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Aus Umfragen weiß der DOSB, dass viele engagierte Menschen als ein Motiv für ihre ehrenamtliche Arbeit die Hoffnung nennen, durch das Engagement auch beruflich voranzukommen. Es gilt, diese Chancen zu nutzen, da der Sport bei Jugendlichen in Deutschland nicht nur bei der aktiven Teilnahme, sondern auch im Bereich des ehrenamtlichen und freiwilligen Engagements den ersten Platz einnimmt.
DOSB und FAU haben gemeinsam mit dem Team um den Studiengangleiter Ralf Sygusch die Voraussetzungen für eine Einsortierung der DOSB-Lizenzausbildung in den Deutschen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) geschaffen. Damit wurde es auch möglich, die in der DOSB-Lizenzausbildung erworbenen Kompetenzen nach individuellen Anrechnungsverfahren in dem neuen Studiengang anzuerkennen.
Der Studiengang richtet sich an Trainer/innen, Übungsleiter/innen sowie Vereinsmanager/innen mit DOSB-Lizenz (B-, A- und Diplom-Trainer), die bisher in anderen Berufen tätig sind und ihr sportliches Engagement ehrenamtlich ausüben. Ihnen soll damit der Zugang zu weiteren Tätigkeitsfeldern im Sport ermöglicht werden.