Kaiserslautern – Nach einem einjährigen Moderationsprozess, bei dem der Bezirksverband Pfalz mit den betroffenen Gebietskörperschaften, anerkannten Naturschutzverbänden und dem Pfälzerwald-Verein in engem Kontakt stand, liegt nun ein Konzept für die Kernzonen vor, dem der Ausschuss für das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen einstimmig zugestimmt hat.
Demnach ist vorgesehen, die bestehenden Kernzonen von momentan 2,1 Prozent der Fläche um 1.485 Hektar auf gut drei Prozent zu erweitern. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Staatswald. Die Erweiterung will man erzielen, indem man bestehende Kernzonen vergrößert beziehungsweise miteinander verbindet und neue sogenannte „Trittsteine“, die zwischen Kernzonen liegen und diese vernetzen sollen, ausweist. Die Arbeitsgruppe unter Federführung der Forstabteilung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums war bestrebt, dass die Kernzonen eine Mindestgröße von 100 Hektar erhalten und möglichst wenig Wander- und Mountainbikewege durch die Gebiete führen. Als nächstes steht das rechtsförmliche Verfahren an, das dann in eine Änderung der Rechtsverordnung für das Biosphärenreservat mündet.
Sodann beschloss der Ausschuss unter Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder, bei der Namensgebung auf den Zusatz „Naturpark“ zu verzichten. So soll künftig nur noch vom Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen die Rede sein, um Irritationen zu vermeiden. Darüber hinaus will sich der Bezirksverband Pfalz im Pfälzerwald künftig verstärkt zusammen mit den Kommunen um Klimawandel, Ressourcenschonung, Bewahrung der Artenvielfalt, nachhaltigen Konsum, Umweltschutz sowie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit kümmern. Sie gehören zu den Nachhaltigkeitszielen der UN, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDG). In ausgewählten Kommunen des Biosphärenreservats sollen ab dem kommenden Jahr Strategien entwickelt werden, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und aus dem Pfälzerwald eine Modellregion machen.