Karlsruhe – Worauf kommt es an für eine Stadt, die sich fit machen will für die Zukunft? Wissenschaftler der Morgenstadt-Initiative am Fraunhofer Institut für Arbeit und Organisation (Stuttgart) haben 30 deutsche Städte, die besonders Studenten und junge Berufstätige anziehen, im Hinblick auf Lebensqualität, Resilienz, Umweltgerechtigkeit und Innovationsfähigkeit untersucht. Das Ergebnis: Karlsruhe belegt mit 190,61 Punkten Platz 1 im aktuellen Index der sogenannten „Schwarmstädte“ – jener Städte, in denen sich der Anteil der Altersklasse „20 bis 34 Jahre“ von 2008 bis 2013 erhöht hat. München (190,19) und Jena (180,59) folgen auf den Plätzen 2 und 3.
Außerdem ist die Verschuldung im Vergleich niedrig und die Wirtschaft ziemlich gut diversifiziert. Auch für Katastrophenfälle und die Herausforderungen des Klimawandels ist Karlsruhe optimal aufgestellt. Diese Ergebnisse bescheren Karlsruhe Rang 6 in der Kategorie „Resilienz“.
Positiv in die Wertung floss auch ein, dass Karlsruhe eine Smart-City-Strategie hat und Experimentierfelder ermöglicht. Insgesamt kommt Karlsruhe deshalb in der Kategorie „Innovative Stadt“ auf Platz 3 – nur München und Freiburg schneiden hier besser ab. In der Kategorie „Umweltgerechte Stadt“ erreicht Karlsruhe mit Platz 12 das vordere Mittelfeld: Pluspunkte gab es für die leicht überdurchschnittliche Nutzung erneuerbarer Energien und eine Recyclingquote von 72 Prozent.
Bewertet wurde nach 28 öffentlich zugänglichen Indikatoren: von städtischen Grün- und Wasserflächen über die Existenz von Plänen zur Klimaanpassung und dem CO2-Ausstoß bis hin zum Anteil hochqualifizierter Jobs am städtischen Arbeitsmarkt. Ziel der Morgenstadt-Initiative war es, ein Instrumentarium zu entwickeln, mit dem sich ein ganzheitliches Bild der Zukunftsfähigkeit einer Stadt zeichnen lässt – als erste Grundlage für vertiefte Analysen vor Ort.