Heppenheim – Die Tage werden kürzer, das Jahr neigt sich dem Ende und Weihnachten ist nicht mehr weit. Unter den zahlreichen Wünschen zum Weihnachtsfest findet sich immer wieder der sehnliche Wunsch nach einem Haustier. Mittlerweile dürfte allgemein bekannt sein, dass Tiere als Geschenk denkbar ungeeignet sind. Aus diesem Grund werden verantwortungsbewusste Eltern den Wunsch nach einem kleinen, süßen Hund zumindest nicht unter dem Christbaum erfüllen.
Trotzdem stellt das Weihnachtsgeschäft auch für undurchsichtige Hundehändler eine lukrative Einnahmequelle dar.
Entsprechend steigt das Angebot an niedlichen Hundewelpen auf den einschlägigen Internetplattformen.
Die beworbenen Hunde werden gerne als durchgeimpft, entwurmt und kinderlieb angepriesen.
In Wahrheit handelt es sich jedoch häufig um Welpen, die im europäischen Ausland gezielt für den deutschen Markt vermehrt wurden. Oft handelt es sich bei den Tieren um gefragte Rassehunde wie Malteser, Möpse, Huskys oder Boxer.
Diese Welpen werden regelmäßig zu früh von der Mutter getrennt, denn klein und süß lassen sie sich am besten vermarkten und ohne die notwendigen Untersuchungen, unter teilweise abenteuerlichen Umständen nach Deutschland verbracht.
Üblicherweise werden die Tiere deutlich unter den für Rassehunde marktüblichen Preisen inseriert. Dies geschieht in der Regel nur unter Angabe einer Handynummer als Kontaktmöglichkeit. Die Hunde werden gerne unter falschen Standorten inseriert und den Interessenten erst am Telefon entweder der tatsächliche Aufenthaltsort der Welpen bzw. ein Treffpunkt, häufig ein Parkplatz, mitgeteilt.
Durch die frühe Trennung von der Mutter entstehen den Tieren nicht nur erhebliche Leiden, es kommt auch zu Defiziten in der Sozialisation.
Darüber hinaus befinden sich die Tiere häufig in keinem guten Zustand wodurch Ausbrüche von Infektionskrankheiten begünstigt werden. Viele der Tiere sind bereits latent mit Viren infiziert, der Ausbruch der Krankheit erfolgt jedoch häufig erst bei den neuen Besitzern.
Die illegale Einfuhr stellt daher auch ein Risiko für die Käufer dar. Zumal die Tiere nicht selten aus Gebieten stammen, in denen nach wie vor Fälle der tödlich verlaufenden Tollwut auftreten.
So groß die Bestürzung über das Leid der betroffenen Welpen und die Gefährdung der Gesundheit von Mensch und Tier auch sein mag, eines muss klar sein:
Nicht nur die Händler, die sich in teilweise betrügerischer Absicht bereichern wollen sind für die Situation verantwortlich, sondern auch die Interessenten welche sich weder durch unseriöse Verkaufsanzeigen, noch verdächtige Rahmenbedingungen von einem Kauf abschrecken lassen.
Das Problem ist letzten Endes auch deshalb so groß, weil es einen Markt für diese Tiere gibt.
Seriöse Anbieter nennen ihren Namen und ihre Adresse, sie verkaufen keine Welpen aus dem Kofferraum und können zumindest das Muttertier vorzeigen. Sind die Welpen jünger als acht Wochen und weder entwurmt, noch geimpft sollte man dringend von einem Kauf absehen.
Insbesondere das gleichzeitige Anbieten von Welpen verschiedener Rassen, das Auspreisen von Sonderangeboten und die Abwesenheit der Elterntiere sind Indizien für unseriöse Händler.
Auch „Rettungskäufe“ sollte man tunlichst vermeiden: Der Händler hat seinen Gewinn und die Produktion von Nachschub, oft unter schlimmsten Bedingungen, weiter angekurbelt.
Bitte wenden Sie sich in Verdachtsfällen an den Kreis Bergstraße, Abteilung Veterinärwesen und Verbraucherschutz, Odenwaldstraße 5, 64646 Heppenheim, Tel: 06252-155977.