Frankfurt am Main – Mit insgesamt rund 157 Millionen Euro unterstützen das Land und der Bund die geplante U-Bahn-Verbindung im Europaviertel. Den entsprechenden Förderbescheid übergab der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch an Oberbürgermeister Peter Feldmann, Verkehrsdezernent Klaus Oesterling sowie den Geschäftsführer der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) Thomas Wissgott.
„Gerade in der dynamisch wachsenden Metropolregion Rhein-Main benötigen wir einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr, um die Verkehrsströme zu bewältigen und die Klimaschutzziele zu erreichen“, sagte Minister Al-Wazir. „Solche großen Investitionen in die regionale Schieneninfrastruktur sind eine zentrale Aufgabe für die Daseinsvorsorge. Sie können jedoch nur in der Gesamtverantwortung von Bund, Land und Kommunen getragen werden. Diese U-Bahn-Verbindung schließt das Viertel an das innerstädtische Verkehrsnetz des ÖPNV und – durch die schnelle Verbindung zum Hauptbahnhof – auch an den regionalen und überregionalen Verkehr an. Damit schaffen wir für die Menschen, die im Europaviertel leben und arbeiten, die Grundlage, um nachhaltig mobil zu sein.“
Oberbürgermeister Peter Feldmann unterstreicht: „Unser Frankfurt wächst, prosperiert und entwickelt sich. Um das neue Viertel mit rund 3.800 Wohnungen und Raum für 30.000 Arbeitsplätze an den ÖPNV anzuschließen, wird die VGF, die U-Bahnlinie 5 über den Hauptbahnhof hinaus verlängern und auf einer Strecke von 2,7 Kilometern vier neue Stationen bauen. Das Land beteiligt sich an dem 281 Millionen Euro teuren Projekt mit 31 Millionen Euro. Der Bund stellt rund 125 Millionen Euro zur Verfügung. Frankfurt macht damit klar: Wir investieren in die Zukunft der Stadt der kurzen Wege und stemmen gemeinsam mit Bund und Land große Infrastrukturprojekte. Wir stellen uns gemeinsam auf. Mein Dank an die VGF, die Stadtbahn Europaviertel und an unser Verkehrsdezernat.“
Die neue Stadtbahnstrecke verläuft im ersten Teilabschnitt unterirdisch. In diesem Bereich entsteht die Tiefstation „Güterplatz“. Ab der Emser Brücke folgt die Trasse oberirdisch dem Verlauf der Europaallee. Dort befinden sich die Haltestellen „Emser Brücke“, „Europagarten“ und „Wohnpark“. Alle Stationen und Straßenübergänge sind barrierefrei konzipiert und für Gehbehinderte nutzbar. Für sehbehinderte Fahrgäste werden sie mit taktilen Leitelementen im Boden ausgestattet.
„Die Verlängerung der U-Bahn ins Europaviertel ist das anspruchsvollste Verkehrsprojekt Frankfurts für die nächsten Jahre“, hebt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling hervor. „Unsere Stadt wächst, und wir stellen mit dem Bau neuer Infrastruktur sicher, dass neue Wohnquartiere eine attraktive Schienenanbindung erhalten, wie beim Frankfurter Bogen und beim Riedberg so jetzt beim Europaviertel. Und wir haben uns vorgenommen, auch die Verlängerung der U5 zum Frankfurter Berg wieder anzugehen und so die Quartiere an der Homburger Landstraße mit der Stadtbahn anzubinden“, so Stadtrat Oesterling.
Das Projekt startet Anfang 2017 mit der Umlegung der Verkehrsflächen im östlichen Bereich der Europaallee nach außen, um in der Mitte des Boulevards Platz für die Startbaugrube und die Baustellenfläche des Tunnelvortriebs zu schaffen. Danach beginnen die Vorbereitungen für den Tunnelbau. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Jahr 2022 abgeschlossen sein.