Bad Kreuznach – Bei den Engerlingen (Larven) des Purzelkäfers stehen die leckeren Wurzeln des Fußballrasens im Moebus-Stadion als Delikatesse auf der Speisekarte.
Die Engerlinge wiederum sind eine beliebte Beute von Krähen und Raben, die den Rasen zerhacken. Nach zehn Jahren mäßigem Erfolg bei der biologischen und chemischen Bekämpfung dieses „Schädlingskreislaufes“ ist nun Schluss. Der Rasen im Hauptstadion wird nun komplett abgetragen und erneuert, und zwar so, dass künftig die Larven wegen der scharfkantigen Schicht aus Lavamaterial unter dem Rasen gar nicht erst bis zu den Rasenwurzeln vordringen können.
Bei einem Ortstermin mit der Presse besichtigten Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, Sportdezernent Udo Bausch mit SG-Eintracht-Vorstandsmitglied Oliver Holste die Baustelle. Der Fußball-Verbandsligist muss in der Rückrunde seine Heimspiele in Winzenheim und in Bosenheim austragen. Die Kosten in Höhe von rund 230.000 Euro werden aus der Summe finanziert, die die Stadt als Entschädigung für die Mängel am Bau der Stadiontribüne im Rahmen eines Vergleichs erhalten hat.
In den Strafraum-Spielfeldräumen wird ein Rasen verlegt, der zu 30 Prozent aus Kunststoff und zu 70 Prozent aus Natur besteht, erklärte Philipp Geib, Landschaftsarchitekt bei der Stadtverwaltung und für die Baustellenbetreuung zuständig. „Der Frost bietet optimale Arbeitsbedingungen“. Im Frühjahr wird der neue Rasen eingesät und steht nach einer Regenerationsphase ab August wieder als Spielfeld zur Verfügung.
SGE-Vorstand Holste nutzte die Gelegenheit, Wünsche des Vereins anzusprechen. „Wir haben gemeinsam mit der Degenia Bad Kreuznach über 200 Kinder und Jugendliche. Uns fehlt im Winter für das Training ein kleiner Kunstrasenplatz mit Flutlicht.“ Sportdezernent Udo Bausch sicherte dem Traditionsverein seine Unterstützung zu. „Ich werde das Thema im Sportausschuss aufrufen“. Vielleicht haben die Erfolge der Eintracht, nach dem ersten Ziel Klassenerhalt in der Verbandsliga, mit weiteren Aufstiegen Einfluss auf Wünsche wie Stadion-Überdachung und Flutlicht. Auf jeden Fall wünschen die Oberbürgermeisterin und der Sportdezernent der Eintracht viel Erfolg.