Weinheim – Heute ist bei vielen Tumorarten – abhängig vom Erkrankungsstadium – Heilung möglich. Doch dazu ist häufig eine Kombination mehrerer Therapien nötig: Der chirurgischen Behandlung schließen sich in der Regel Chemo- und Strahlentherapie an, meist stehen verschiedene Verfahren, Medikamente und Strategien zur Verfügung. Manchmal ist auch eine Chemotherapie vor der Operation sinnvoll.
Beste Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung bestehen für den Patienten daher dann, wenn sich Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen frühzeitig gemeinsam an einen Tisch setzen. Ein solches interdisziplinäres „Tumorboard“ wurde vor einem Jahr an der GRN-Klinik Weinheim ins Leben gerufen und hat sich inzwischen sehr gut bewährt: „Die enge und regelmäßige Abstimmung im Team gewährleistet für alle unsere Patienten mit Tumorerkrankungen im Bauchraum höchste Behandlungsqualität“, erklärt Professor Dr. med. Christoph Eisenbach, Chefarzt für Gastroenterologie und Diabetologie, der das interdisziplinäre Konzept mit seinem Kollegen Dr. med. Thomas Simon, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, ins Leben rief. „Vor allem gibt es den Patienten die Sicherheit, dass alle Fachmeinungen gehört wurden. Die Zweitmeinung ist sozusagen inklusive“, so Dr. Simon.
Beim Tumorboard handelt es sich um wöchentliche Treffen aller in die Diagnostik und Behandlung involvierten Spezialisten. Im Tumorzentrum Weinheim sind das die Gastroenterologen und Viszeralchirurgen der GRN-Klinik, Radiologen der Praxis „Radiologie Weinheim“ (Dr. med. Peter Nunninger), der Onkologe Dr. med. Dominik Bruckner, Weinheim, Strahlentherapeut Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Neuhof, Ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums Strahlentherapie und Nuklearmedizin Weinheim, sowie – per Telefonkonferenz zugeschaltet – ein Pathologe des Universitätsklinikums Heidelberg. Gemeinsam bewerten sie die mit moderner Technik präsentierten Untersuchungsergebnisse und Befunde jedes Patienten, legen das weitere Vorgehen und Therapieschritte fest. Durch die abgestimmte Behandlungsstrategie bestehen für den Patienten die besten Chancen, dass der Krebs auch langfristig nicht zurückkehrt. Je nach Bedarf nehmen niedergelassene Ärzte an den Konferenzen teil, wenn dies beispielsweise für die weitere Versorgung der Patienten im häuslichen Umfeld hilfreich ist. So gelingt der Übergang von der Klinik in die Nachsorge zuhause ohne Reibungsverluste.
Inzwischen wurden rund 250 Patienten mit beispielsweise Magen-, Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs dem interdisziplinären Tumorboard vorgestellt. Diagnostik und Therapie werden in der GRN-Klinik Weinheim nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angeboten – bei gleichzeitig kurzen Wegen und schnellen Abläufen innerhalb der Klinik. „Ein entscheidender Vorteil ist, dass die beteiligten Spezialisten die Patienten bei uns persönlich kennen“, sind sich Dr. Simon und Professor Eisenbach sicher. Einen wichtigen Stellenwert haben zudem unterstützende Therapieverfahren wie Schmerztherapie, Ernährungsmedizin, Physiotherapie und die psychologische Beratung durch eine Psychoonkologin. Darüber hinaus ist gewährleistet, dass die Betreuung der Patienten auch nach der Behandlung von niedergelassenen und Klinik-Ärzten im Team fortgeführt wird.