Sandhausen – „Hannover 96 ist eine normale Bundesligamannschaft“, lässt Kenan Kocak keinen Zweifel an der Qualität des kommenden Gegners aufkommen. Zur letzten Partie in der Hinrunde 2016/17 fährt der SV Sandhausen am kommenden Sonntag nach Hannover, dem derzeitigen Tabellendritten der 2. Liga. „Sie stehen zurecht dort oben und ich bin mir sicher, dass wird auch am Ende der Saison so sein!“ Der Trainer des SVS beobachtete die Niedersachsen am Montagabend beim Auswärtssieg in Stuttgart: „Sie verfügen über eine hohe individuelle Qualität. Mit zwei spielfreudigen Sechsern, einem starken Salif Sané als überdurchschnittlichem Innenverteidiger, der tolle Pässe in die Tiefe spielen kann. Generell laufen sie den Gegner sehr hoch an, versuchen ständig zu pressen und den Gegner unter Druck zu setzen. Darauf müssen wir uns einstellen.“
Aber der Coach verrät auch, dass er Schwächen ausgemacht hat und lässt offen, ob es vielleicht auch taktische Veränderungen gegen die offensiv starken Hannoveraner geben wird. Personell gäbe der Kader das her: „Vielleicht spielt Tim Knipping für Tim Kister, vielleicht Markus Karl, vielleicht spielen auch beide?“ lässt sich Kocak nicht in die Karten schauen. Kapitän Stefan Kulovits kehrt in den Kader zurück, dafür muss Julian Derstroff mit einer Prellung passen. So will er mit seinem Team in Hannover selbstbewusst auftreten, eine gute Leistung abrufen und etwas zählbares mitnehmen. Angesprochen darauf, ob diese Partie ein Bonusspiel nach einer bislang guten Hinrunde mit 23 Punkten sei, antwortet er: „Wir jubeln nicht jeden Tag in der Kabine über die 23 Punkte! Wir sind ehrgeizig und wollen uns ständig weiterentwickeln!“ Und ob die bewährte taktische Ausrichtung zum Ziel führen soll oder es eine Variante alla Kocak gibt bleibt bis zum Sonntag offen.
Tim Kister fährt zur mündlichen Verhandlung
Tim Kister wird aufgrund seiner Roten Karte im Heimspiel gegen Würzburg auf jeden Fall fehlen. Der SVS hat gegen den Antrag des DFB-Sportgerichts von vier Spielen Sperre plus zwei auf Bewährung für ein Jahr widersprochen und eine mündliche Verhandlung beantragt. Das Sportgericht bewertete die Aktion Kisters als Tätlichkeit, das sieht SVS-Geschäftsführer Otmar Schork anders: „Wir stufen die Aktion von Tim als grobes Foulspiel ein, aber keineswegs als Tätlichkeit. Dies haben wir mit unserem Rechtsbeistand, den Anwälten für Sportrecht Prof. Schickhardt und Dr. Rain, auch so besprochen.