Fürfeld – Ein schwerer Verkehrsunfall in Fürfeld mit mehreren Verletzten und brennenden Fahrzeugen hielt am Samstagnachmittag einige Herausforderungen für die Einsatzkräfte bereit. Auf engstem Raum hatten sich gleich drei Fahrzeuge so ineinander verkeilt, dass dabei mehrere Verletzte in den Autos eingeklemmt wurden. Gleichzeitig kam es zu einer Explosion und Fahrzeugbränden.
Dieses komplexe Szenario war Inhalt der Jahresabschlußübung der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, die in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe veranstaltet wurde. Rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Fürfeld, Frei-Laubersheim, Hackenheim und Volxheim waren kurz nach 11:30Uhr zum Übungseinsatz alarmiert worden. Parallel rückten auch 30 Rettungsdienstmitarbeiter mit acht Rettungsfahrzeugen an. Hinzu kamen noch drei Notärzte.
Zuerst galt es die acht Verletzten schnellstmöglich zu sichten und deren Verletzungsschwere zu beurteilen, die Rettung der Patienten aus den Fahrzeugen erfolgte dann durch die Feuerwehr unter Einsatz von schwerem Gerät wie Rettungsschere und hydraulischem Spreizer. Gleichzeitig verschafften sich die Notfallsanitäter und Rettungsassistenten Zugang zu den Verletzten und begannen bereits in den Unfallfahrzeugen mit der Erstversorgung. Weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr sicherten den Brandschutz an der Unfallstelle, während durch den Rettungsdienst eine Patientenablage zur weiteren Behandlung vor dem Transportbeginn eingerichtet wurde. Ein gegen Ende der Übung mit einer lauten Explosion einhergehender Fahrzeugbrand wurde durch die Feuerwehr schnell gelöscht.
Damit die Übung so realistisch wie möglich wahrgenommen werden konnte, hatte das Team der Notfalldarstellung des DRK-Kreisverbandes Bad Kreuznach e.V. allerhand in die Waagschale geworfen: spritzende Blutungen, rauchende Fahrzeuge und widerspenstige Darsteller sorgten für eine Atmosphäre, die fast gänzlich vergessen ließ, dass es sich hier um eine Übung handelte.
Einsatzleiter Norman Burger, stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, zeigte sich nach dem zweistündigen Einsatz weitgehend zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst hat prima funktioniert. Eine Herausforderung waren sicher die vielen Einsatzkräfte auf einem solch engen Raum. Am Ende konnten wir jedoch auf eine sehr realistische Übung mit wichtigen Erkenntnissen zurückblicken und danken dem Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe für die gute Zusammenarbeit.“
„Für uns als hauptamtliche Rettungsdienstmitarbeiter ist wichtig so realistisch wie möglich zu trainieren und gerade junge Kollegen für solch eher seltene Einsatzszenarien fit zu machen. An der Übung haben daher vorwiegend jüngere Mitarbeiterteams und Auszubildende zum Notfallsanitäter teilgenommen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.“ beschreibt Rettungsdienst-Instruktorin Tahia Thran vom DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe das Ziel der Übung. Auch das Zusammenspiel von Rettungsdienst, Feuerwehr und Führungskräften beim Massenanfall von Verletzten sollten die Teilnehmer, die sich alle freiwillig zu dieser Übung gemeldet hatten, unter möglichst realistischen Bedingungen erfahren.
Die Idee der gemeinsamen Übung von Feuerwehr und hauptamtlichem Rettungsdienst stammte von Daniel Wenk, der als Gruppenführer bei der Feuerwehr Fürfeld aktiv ist und aktuell eine Berufsausbildung zum Notfallsanitäter beim DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe absolviert. Die Planung der einzelnen, teils medizinisch komplexen, Verletzungsmuster der Patienten lag in der Verantwortung von Boris Schaadt, welcher als Leiter der DRK-Rettungswache Bad Kreuznach und Rettungsdienst Instruktor ebenfalls an der Übung mitgewirkt hat. Auch ein Team der Malteser Waldalgesheim nahm an der Übung Teil.