Landau – Der Landauer Zoo blickt zufrieden auf das Jahr 2016 zurück. Nach Angaben von Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel zählte der Zoo im ablaufenden Jahr etwas über 155.000 Besucherinnen und Besucher – das entspricht knapp dem langjährigen Mittel. „Zoos sind stark vom Wetter abhängige Freizeiteinrichtungen“, betont der Zoodirektor. „Angesichts vieler Schlechtwetter-Wochenenden im Frühjahr und Herbst können wir mit den Besucherzahlen 2016 ausgesprochen zufrieden sein – auch, wenn wir an die Zahlen des Rekordjahres 2014 mit rund 170.000 Besucherinnen und Besuchern natürlich nicht heranreichen konnten.“
Erfreulich sei auch das weiterhin große Interesse an den Angeboten der Zooschule, so Dr. Heckel weiter. 2016 wurden diese von fast 14.500 Kindern und Jugendlichen genutzt. Die 2015 mit dem Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnete Einrichtung sei ein Aushängschild des Zoos, bekräftigt Dr. Heckel. 2016 führte die Zooschule neben zahlreichen weiteren Veranstaltungen auch die 2. Zoo-Jugendspiele durch. Der Wettbewerb, der Schülerinnen und Schülern spielerisch Wissen zum Thema Artenschutz vermittelt, wurde vom Team der Zooschule entwickelt und mittlerweile in mehrere deutsche Zoos exportiert. 2016 wurden die Zoo-Jugendspiele als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt.
Die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Artenschutz setzt der Zoo aber auch auf anderem Wege um. Seit 2016 verfüttert er an seine Tiere nur noch nachhaltig gefangenen Fisch mit dem MSC-Siegel; außerdem zählt der Zoo Landau zu den wichtigsten Unterstützern der Artenschutzkampagne „Zootier des Jahres“, die im ablaufenden Jahr den Leoparden in den Mittelpunkt stellte. Auch für den Schutz des bedrohten Humboldt-Pinguins setzte sich der Zoo in Zusammenarbeit mit dem Landauer Verein Sphenisco 2016 erneut ein.
Das Zoojahr 2016 stand in Landau aber auch im Zeichen einer neuen Attraktion. Das Streichelgehege auf der ehemaligen Dromedaranlage ist im Stil eines alten Pfälzer Gehöfts gehalten und beheimatet unter anderem bedrohte, alte Haustierrassen. Der neue Streichelzoo werde von den Besucherinnen und Besuchern sehr gut angenommen, informiert Dr. Heckel. Das zoopädagogische Konzept, zu dem neben der Nähe zu lebenden Tieren auch die authentische Dekoration mit alten Acker- und Handwerksgeräten gehöre, überzeuge. 2016 wurden im Zoo zudem neue Volieren für bedrohte Vogelarten eingeweiht.
Das Herz eines jeden Zoos sind seine Tiere. Der Landauer Zoo konnte im Jahr 2016 mehrere wichtige Nachzuchten vermelden. Unter anderem erblickten zwei Weißscheitelmangaben, vier Fenneks und mehrere Rosa Löffler das Licht der Welt. Zu den Neuzugängen gehörten vor allem Vögel: Rotsteißkakadus, Palawan-Pfaufasane, Soccoro-Tauben, Blaukehlaras und der Rote Kardinal.
„Wir können stolz auf unseren Zoo sein“, bilanziert Beigeordneter und Zoodezernent Rudi Klemm. „Der Landauer Zoo ist mit seinem breitgefächerten Angebot eine Bereicherung für die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Besucherinnen und Besucher unserer Stadt. Als moderner Zoo setzt er sich ganz besonders für den Arterhalt und den Schutz bedrohter Tiere weltweit ein und leistet vorbildliche Arbeite im Bereich Umweltbildung. Mein Dank gilt dem engagierten Team um Dr. Heckel, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zooschule um Dr. Gudrun Holstein und den Mitgliedern des Freundeskreises, der in diesem Jahr unter anderem den Bau des Streichelgeheges und der neuen Vogelvolieren mitfinanziert hat.“ Die Bedeutung des Landauer Zoos werde außerdem durch seine gute Platzierung im „Handbuch der Zoos in Europa“ deutlich, so Klemm. Der britische Zookenner Anthony Sheridan sieht den Zoo auf Platz 1 unter den mittelgroßen deutschen Zoos.