Frankfurt am Main – Grundsätzlich zufrieden ist die Polizei mit dem Verlauf der Silvesterfeierlichkeiten in Frankfurt. Der größte Anteil der feiernden Gäste hatte friedlich und ausgelassenen auf das neue Jahr angestoßen. In allen Stadtteilen Frankfurts wurde ausgiebig gefeiert und das Jahr 2017 mit buntem Feuerwerk begrüßt. Im Sicherheitsbereich am Main feierten fast 5000 Menschen den Jahreswechsel.
Insgesamt wurden im Rahmen der Silvesterfeierlichkeiten 114 Personen einer Identitätsfeststellung unterzogen. 57 Personen wurden im Rahmen von polizeilichen Maßnahmen durchsucht. 18 Personen wurden fest- bzw. in Gewahrsam genommen; sieben Personen wurden darüber hinaus erkennungsdienstlich behandelt. Bislang wurden 62 Ermittlungsverfahren eingeleitet, u.a. wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittel- sowie Waffengesetz, aber auch wegen Körperverletzungsdelikten und einem Fall von sexueller Belästigung.
Zu dieser sexuellen Belästigung bei einer 25-jährigen Frau kam es kurz nach Mitternacht im Bereich des Eisernen Steges. Ein 30-jähriger Afghane hatte der Frau an den Po gefasst. Das Opfer wandte sich direkt an die Polizei und zeigte die Belästigung an. Der Täter wurde noch am Tatort – zusammen mit vier weiteren Afghanen – festgenommen und in die polizeilichen Haftzellen verbracht. Gegen alle Beteiligten wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Die starke Polizeipräsenz führte in der Silvesternacht auch zu einer weiteren Festnahme in unmittelbarem zeitlichen Tatzusammenhang. Nach dem Raub eines Mobiltelefons konnte ein algerischer Tatverdächtiger festgenommen werden. Auch er wurde in das Gewahrsam eingeliefert.
Wie bereits im Rahmen des diesjährigen Weihnachtsmarktes wurde auch zu den Silvesterfeierlichkeiten eine Videoüberwachung implementiert. Die im Bereich des Eisernen Steges eigesetzte Videokamera hat sich abermals sehr bewährt. Aufgrund derer Bilder konnten Menschenströme gesteuert, Polizeikräfte gezielt eingesetzt und dadurch mögliche Gefahren unmittelbar erkannt sowie beseitigt werden. Bezüglich der im dortigen Bereich stattgefunden Straftaten erfolgt nun die Auswertung der Bilder.
Der grundsätzlich „silvestertypische“ Verlauf der Nacht ist nicht zuletzt auch auf das Sicherheitskonzept der Frankfurter Polizei und ihren Kooperationspartnern, der Stadt Frankfurt sowie der Bundespolizei, zurückzuführen. Die eingerichtete mobile Wache am Mainufer im Bereich des Eisernen Steges, verbunden mit den Anlaufstellen für die Bürgerinnen und Bürger, ist auf positive Resonanz gestoßen. Die erfolgten Festnahmen untermauern den ersten positiven Eindruck am Neujahrsmorgen. Auch die Präventionsarbeit in den Frankfurter Flüchtlingsunterkünften wurde dort nicht nur positiv aufgenommen, sondern hat sich ebenfalls bewährt.
Bedauerlicherweise muss die Polizei aber auch in diesem Jahr vermelden, dass mit den Feuerwerkskörpern nicht bestimmungsgemäß umgegangen wurde. Die Rettungs- und Polizeikräfte, aber auch andere friedlich Feiernde, wurden erneut gezielt mit Raketen beschossen und Böllern beworfen. Rettungsmaßnahmen wurden dadurch zum Teil massiv behindert. Es kam zu mehreren Festnahmen. Insbesondere in Folge von übermäßigem Alkoholgenuss kam es darüber hinaus auch zu Schlägereien und körperlichen Auseinandersetzungen unter den Feierenden. Glücklicherweise wurde niemand schwerer verletzt.
Verstöße gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz tangierten erneut die dies jährlichen Feierlichkeiten zum Jahreswechsel. Oft werden Schreckschusswaffen zum Abfeuern von Leuchtmitteln mitgeführt, ohne jedoch die erforderliche Erlaubnis zu besitzen. Insgesamt wurden drei Verfahren wegen Verstößen gegen das Waffengesetz eingeleitet. Die Schreckschusswaffen wurden sichergestellt; die Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Im Verlauf der Silvesternacht kam es im Stadtgebiet ferner zu kleineren Bränden, insbesondere von Mülltonnen. Eine junge Frau konnte wegen Verdachts der Sachbeschädigung durch Feuer festgenommen werden. Die Ermittlungen dauern an.
Im Nachgang zu den vergangenen Silvesterfeierlichkeiten wurden Strafanzeigen zum Teil erst nach mehreren Tagen erstattet. Die Polizei bittet daher potentiell Geschädigte, sich dieses Jahr unmittelbar zu melden, um Ermittlungserfolge nicht zu gefährden.