Frankfurt: Der Januar im Filmforum Höchst

Szene aus dem Kinofilm 'Egon Schiele – Der Tod und das Mädchen' (Foto: Alamode Film)
Szene aus dem Kinofilm 'Egon Schiele – Der Tod und das Mädchen' (Foto: Alamode Film)

Frankfurt am Main – In den ersten beiden Wochen des neuen Jahres stehen fünf Filme auf dem Programm, die sich mit Künstlerpersönlichkeiten und dem Aufbruch der Kunst zu Beginn des letzten Jahrhunderts überwiegend in Deutschland beschäftigen. Die Künstlerkreise überlappten und inspirierten sich gegenseitig stark beim Übergang in die Moderne. So war der Lyriker Rainer Maria Rilke mit den Sacharoffs, aber auch mit Paula Modersohn-Becker befreundet.

5. bis 11. Januar Ausdruckstanz: Loïe Fuller, die Sacharoffs und eine Serpentintänzerin

Der in Cannes uraufgeführte französische Spielfilm „La Danseuse – Die Tänzerin“ von Stéphanie Di Giusto erinnert an die Pionierin des modernen Tanzes Loïe Fuller, die mit ihrem Serpentinentanz zum gefeierten Star der Belle Epoque wurde und viele weitere Künstler inspirierte.

Die spezielle Tanzforum des Serpentinentanzes hat Helmut Herbst 1992 in seinem Film „Die Serpentintänzerin“ behandelt, in dem bekannte deutsche Schauspielerinnen mitspielen. Herbst gilt als einer der wichtigsten Experimentalfilmer Deutschlands, lehrte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie und fünfzehn Jahre an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Sein Film ist mit den kinematographischen Geräten der Frühzeit des Kinos gedreht und so nicht nur eine Liebesgeschichte und Annäherung an die Frühzeit des modernen Tanzes, sondern auch an die Frühzeit des Kinos selbst.

Stella Tinbergens porträtiert in „Poeten des Tanzes – die Sacharoffs“ das berühmte Künstler- und Tanzpaar Clotilde von Derp und Alexander Sacharoff, das mit neuen Tanzformen und einem Stil, der an die Skulpturen der bildenden Kunst angelehnt war zu den Tanzstars ihrer Zeit wurde. Rainer Maria Rilke bezeichnete sie als “Poeten des Tanzes“. Zur Vorstellung am 10. Januar wird die Regisseurin Stella Tinbergen im Filmforum zu Gast sein.

12. bis 18. Januar Bildende Kunst: Egon Schiele und Paula Modersohn-Becker

Zwei weitere Künstlerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts stehen in aktuellen Filmen im Mittelpunkt der zweiten Januarwoche im Filmforum: Paula Modersohn-Becker, eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus in der Malerei und Egon Schiele, neben Gustav Klimt der bedeutendste Maler der Wiener Moderne. Die Regisseure Christian Schwochow (PAULA) und Dieter Berner (EGON SCHIELE) portraitieren in ihren Spielfilmen die beiden Künstler vor dem Hintergrund ihrer Epoche und liefern so auch ein Sittengemälde der Gesellschaft in Deutschland und Österreich Anfang des 20. Jahrhunderts.

Weitere Informationen zu den einzelnen Filmen und Aufführungszeiten unter www.filmforum-höchst.com.