Weinheim – Der erste stadtweite Winterdienst verlief reibungslos. Die elf Räumfahrzeuge der Stadt waren mit der vollen Bauhof-Besatzung, also über 70 Mitarbeitern, im Einsatz.
Während die Mannschaft im Sommer über zum Beispiel als Gärtner, Straßenbauer, Straßenreiniger, Bademeister, Sportplatzwart oder in einer anderen handwerklichen Tätigkeit beschäftigt ist, heißt es bei eisigen Temperaturen Bereitschaft: ab vier Uhr drehen im Wechsel die Einsatzleiter des Bauhofs in der Stadt und in den Odenwald-Stadtteilen ihre Kontrollrunden. Bei Eis oder Schnee setzen sie eine Telefonkette in Gang, so dass der Winterdienst so früh wie möglich beginnen kann.
Dann werden nach einem Prioritätenplan die Weinheimer Straßen geräumt und gestreut, so dass bis 7 Uhr die Menschen möglichst ohne Probleme an ihren Arbeitsplatz fahren können. Zu den elf Räumfahrzeugen kommen rund 20 Kleinfahrzeuge für die Mitarbeiter, die mit dem Besen die öffentlichen Wege auf Brücken oder auch im Schlosspark freiräumen.
Ein Problem besteht bei Gehwegen vor Häusern, denn hier ist der jeweilige Immobilienbesitzer zuständig. In der Praxis kommen viele Besitzer der Räum- und Streupflicht – die übrigens in einer Satzung verpflichtend geregelt ist – allerdings nicht ordnungsgemäß nach.
Neben einigen Steilstrecken in den Ortsteilen gilt auch der Dürrestraße besondere Beachtung. Übermäßige Glätte und das starke morgendliche Verkehrsaufkommen verlangen regelmäßig schnelles Eingreifen. Gut also, dass der Wintertrupp bestens eingeübt ist. Während andere Kommunen oft Fremdfirmen beauftragen müssen, „kennen unsere Leute jeden Zentimeter im Stadtgebiet“ – so Rainer Rettig, Leiter des Weinheimer Bauhofes.
Für die kommenden Wochen ist bestens vorgesorgt. So lagern momentan über 100 Tonnen Streusalz in Weinheim – in einem Fremdlager steht zusätzliches Material auf Abruf bereit. Damit der Winterdienst die Straßen aber auch ordentlich befahren und bestreuen kann, sind alle gefragt. Im Halteverbot sowie in Wendekreisen geparkte Fahrzeuge, machen dem Trupp die Arbeit oft schwer und sorgen neben Verzögerungen im Winterdienst auch für ein Sicherheitsrisiko, wenn Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr behindert werden.