Frankfurt am Main – Die Schriftstellerin Ulrike Draesner übernimmt die Stiftungsgastdozentur für Poetik an der Goethe-Universität im Wintersemester 2016/17. In den fünf Vorlesungen mit dem Titel „Grammatik der Gespenster“ wird Draesner über Grundlagen und Bedingungen ihres literarischen Schaffens sprechen. Die Frankfurter Poetikvorlesungen werden wieder begleitet von einer Ausstellung im „Fenster zur Stadt“, vom Literaturarchiv an der Goethe-Universität kuratiert. Zusätzlich liest Ulrike Draesner im Rahmen der „Poetik-Gespensternacht“ im Frankfurter Literaturhaus.
Frankfurter Poetikvorlesungen im Wintersemester 2016/17:
Ulrike Draesner – „Grammatik der Gespenster“.
Jeweils dienstags am 10., 17., 24. und 31. Januar sowie am 7. Februar.
Beginn: 18 Uhr c.t. Campus Westend, Audimax (Hörsaalzentrum HZ 1&2). Eintritt ist frei.
Begleitausstellung ab dem 11. Januar im „Fenster zur Stadt (Restaurant Margarete, Braubachstraße).
„Poetik-Gespensternacht“ mit Ulrike Draesner. 23. Januar, Frankfurter Literaturhaus.
Die heute in Berlin lebende Romanautorin, Lyrikerin, Essayistin und promovierte Literaturwissenschaftlerin Draesner veröffentlichte im Jahre 1995 ihr erstes Buch, den Gedichtband „gedächtnisschleifen“. Draesners Werk zeichnet eine große Vielseitigkeit aus: So gehören neben Essays, intermedialen Arbeiten und so genannten „Radikal-Übersetzungen“ auch Erzählbände und literarische Interpretationen dazu. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wie unter anderem den Preis der Literaturhäuser (2002), den Droste-Preis der Stadt Meersburg (2006) und den Joachim-Ringelnatz-Preis (2014). 2016 wurde sie mit dem Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.
Im Interview mit dem UniReport hat Draesner das Konzept ihrer Frankfurter Poetikvorlesungen erläutert: Sie möchte „mit Hilfe unterschiedlichster literarischer Beispiele danach fragen, was wir durch Literatur erfahren oder wissen können.“ Ihre Vorlesungen stehen laut Draesner „im Zeichen einer Frage: Wie schreiben wir Leben? Was life writing heißt – in Novellen, im Roman, im Essay in Gedichten und in Übersetzungen – möchte ich gemeinsam mit dem Publikum erkunden.“
Draesner setzt die erfolgreiche Geschichte der Frankfurter Poetikvorlesungen fort: Diese beginnt 1959 mit Ingeborg Bachmanns „Fragen zeitgenössischer Dichtung“. Seitdem folgten die einflussreichsten Schriftsteller der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur dem Ruf an die Goethe-Universität. In den vergangenen Semestern konnten u.a. Clemens Meyer, Marcel Beyer und Katja Lange-Müller als Dozenten gewonnen werden.