Frankfurt am Main – „Die Weiterbeschäftigung von Diplomingenieur Reinhard Ries über seine Altersgrenze hinaus bis zum März 2018 liegt im hohen Interesse der Stadt Frankfurt“, sagte der Feuerwehrdezernent, Stadtrat Markus Frank, anlässlich der Beschlussfassung im Magistrat. „Mit diesem Beschluss setzen wir angesichts der großen Herausforderungen an die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in unserer Metropole auf Kontinuität.“
Ries steht seit 24 Jahren an der Spitze der Frankfurter Feuerwehr und leitet mit großer Kompetenz und persönlichem Engagement die Branddirektion unserer Stadt. Nur 22 Tage blieben nach seinem Dienstantritt im Februar 1993 dem studierten Architekten und Branddirektor für die Einarbeitung bis zum ersten Großeinsatz, der die Bevölkerung, die Politik und Feuerwehr noch lange beschäftigte. Bei dem damaligen Chemieunfall am Rosenmontag in den Frankfurter Hoechst-Werken waren zehn Tonnen Ortho-Nitroanisol ausgetreten und über Schwanheim und Goldstein als „gelber Regen“ nieder gegangen. Er meisterte die seinerzeitige kritische Situation gemeinsam mit den Einsatzkräften souverän und konnte Schlimmeres abwenden.
Der Feuerwehrchef verlieh der Frankfurter Feuerwehr seine eigene unverkennbare Handschrift. Er reformierte die Frankfurter Feuerwehr in ihrer inneren Organisationstruktur und unterteilte streng nach Gefahrenabwehr und Infrastruktur. Aus einsatztaktischen Gründen lag sein besonderes Augenmerk auf der Zusammensetzung der Staffelbesatzungen. Unter Reinhard Ries wurde die Neuausrichtung der Einsatztaktik und die damit verbundene dezentrale Neugliederung der Berufsfeuerwehr Frankfurt – weg von dem bisherigen Löschzug, hin zu einem sogenannten Staffelkonzept – auf den Weg gebracht. Der Wechsel von sieben auf zwölf Standorte hat die Zugriffszeit der ersten Einheit erheblich verkürzt und maßgeblich dazu beigetragen, Menschenleben zu retten und Gesundheit und Sachwerte zu schützen. Folgerichtig wurde unter seiner Leitung auch die Brandschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstzentrum – Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH (BKRZ GmbH) gegründet, um nach effizienten und wirtschaftlichen Methoden die Standorte der Feuer- und Rettungswachen zu erneuern.
Er setzte sich ganz besonders auch für die Stärkung des Ehrenamtes bei den Freiwilligen Feuerwehren und den Hilfsorganisationen als unverzichtbare Sondereinheiten des Katstrophenschutzes ein. Professor Ries ist ein international gefragter Experte sowohl als Dozent, als auch durch Vorsitz und Mitarbeit in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Fachverbänden des Brand- und Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr.
„Ich bin mir sicher, dass Reinhard Ries die gegenwärtigen Herausforderungen und entscheidenden Weichenstellungen für die Zukunft der Frankfurter Branddirektion, insbesondere bei der derzeitigen Umstellung von Analog- auf Digitalfunk, die weitreichende Konsequenzen für die Organisation, Ausstattung und Arbeitsweise unserer Zentralen Leitstelle hat, mit seinem Wissens- und Erfahrungsschatz hervorragend meistern wird. Am Ende seiner Dienstzeitverlängerung wird er ein gut bestelltes Haus übergeben. Der Frankfurter Bevölkerung wird mit der ausgezeichnet aufgestellten Frankfurter Feuerwehr ein existenzielles Stück Sicherheit verliehen und erhalten bleiben“, konstatierte der Feuerwehrdezernent und beglückwünschte seinen Feuerwehrchef zu dessen Dienstzeitverlängerung.