Schriesheim/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Ein Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Schriesheim wurde der Polizei in der Nacht zum Mittwoch, gegen 04:40 Uhr gemeldet.
Aus bislang ungeklärter Ursache kam es in einem Kellervorraum des Gebäudes in der Carl-Benz-Straße zum Brandausbruch. Daraufhin wurde das zweigeschossige Wohnhaus komplett evakuiert. Vier Personen wurden dem Rettungsdienst übergeben, letztlich kam jedoch „nur“ ein Mann mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in eine Klinik. Die Feuerwehren Schriesheim, Altenbach und Dossenheim waren mit rund 50 Einsatzkräften vor Ort und hatten die Flammen schnell unter Kontrolle bzw. gelöscht.
Die 45 Geretteten, darunter ein Kind, konnten sich zunächst in einem von den Verkehrsbetrieben bereitgestellten Bus aufwärmen. Sie sind derzeit in einer benachbarten Halle untergebracht; eine Verlegung in eine andere Flüchtlingsunterkunft wird angestrebt.
Das Gebäude in der Carl-Benz-Straße ist derzeit nicht bewohnbar. Der Sachschaden wird auf 50.000 bis 70.000 Euro geschätzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.
Information der Feuerwehr:
Zu einem Einsatz in einer Flüchtlingsunterkunft wurde die Feuerwehr Schriesheim um 04:43 Uhr in die Carl-Benz-Straße gerufen. Laut der Meldung der Leitstelle lagen mehrere Notrufe vor. Es würde im Keller brennen und es befinden sich noch Personen im Gebäude, so die Meldung.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle hatte ein Großteil der Bewohner das Gebäude selbständig verlassen. Eine Person machte sich an einem Fenster im 1. OG bemerkbar. Weitere Bewohner hatten schon mit Löschmaßnahmen begonnen. Von der Feuerwehr wurden umgehend die restlichen Personen aus dem Gebäude gebracht. Ein Trupp begab sich unter Atemschutz in den Keller zur Brandbekämpfung. Parallel hierzu wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und die Person am Fenster gerettet. Während dessen hatte sich an einem anderen Zimmerfenster eine weitere Person bemerkbar gemacht. Wie sich herausstellte befanden sich in dem Zimmer insgesamt 3 Personen, die alle über eine tragbare Leiter gerettet wurden.
Nach dem die primäre Menschenrettung abgeschlossen war, begab sich ein Trupp unter Atemschutz über die Drehleiter ins 1. OG um dieses Abzusuchen. Die Meldung, dass sich dort eine ältere Frau noch in ihrem Zimmer befindet bestätigte sich glücklicherweise nicht, diese konnte noch selbständig das Gebäude verlassen.
Die Löscharbeiten gestaltete sich zunächst wegen der starke Hitzeentwicklung schwierig, zeigt dennoch nach einer gewissen Zeit den gewünschten Erfolg. Insgesamt mussten 2 Rohre zur Brandbekämpfung unter Atemschutz vorgenommen werden. Parallel hierzu wurde mit mehreren Trupps unter Atemschutz das gesamte Gebäude nach Personen abgesucht. Teilweise mussten die Türen gewaltsam geöffnet werden.
Um 05:41 Uhr war das Feuer aus und das Gebäude rauchfrei.
Insgesamt waren 44 Personen, darunter ein Kind, in der Unterkunft. Diese kamen zunächst in einem von der RNV bereitgestellten Bus unter. Im weiteren Verlauf öffnete die Firma DSC ihr Gebäude. Dort konnte man die Personen sammeln und wurden von der Firma mit Getränken und Essen versorgt. Auch die Einsatzkräfte wurden dort von der Firma mit warmen Getränken versorgt und konnten sich aufwärmen.
Zusätzlich musste die Einsatzstelle aufgrund der ungenügenden Beleuchtung ausgeleuchtet werden.
Aus Sicht der Feuerwehr ist das Gebäude aufgrund des Brandschadens bis auf weiteres unbewohnbar. Um die Unterbringung der Bewohner kümmert sich der Rhein-Neckar-Kreis. Dieser wird die Personen in andere Unterkünfte unterbringen.
Insgesamt wurden von der Feuerwehr 4 Personen über Leitern gerettet. 1 Person wurde verletzt und mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht.
Zu Brandbekämpfung und Menschenrettung wurden von der Feuerwehr 2 Rohre und insgesamt 11 Atemschutzgeräte (PA) eingesetzt.
Der Sachschaden wird vorläufig auf 50.000 bis 70.000 Euro geschätzt.
Von der Feuerwehr Schriesheim waren die Abteilungen Stadt und Altenbach mit 42 Personen und 7 Fahrzeuge im Einsatz.
Die Feuerwehr Dossenheim welche zur Unterstützung gerufen wurde war mit 11 Personen und 2 Fahrzeugen vor Ort.
Von Seiten des Rhein-Neckar-Kreises war Landrat Dallinger vor Ort und hat sich ein Bild von der Lage gemacht. Ebenso waren mehrere Mitarbeiter der zuständigen Ämter des Landratsamtes vor Ort.
Von der Stadt Schriesheim war der Leiter des Ordnungsamtes Herr Philipp vor Ort.
Von Seiten der Kreisführung war Kreisbrandmeister Peter Michels und Unterkreisführer Roy Bergdoll anwesend.
Der Rettungsdienst war ebenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort. Neben der Leitenden Notärztin und dem Organisatorische Leiter Rettungsdienst waren noch 1 Notarzt und weiteren 7 Personen mit 6 Fahrzeugen, davon 3 Rettungswagen an der Einsatzstelle.
Von der Polizei waren 8 Beamten/in und 4 Streifenwagen vor Ort. Im weiteren Verlauf kamen noch mehrere Beamte der Kriminalpolizei hinzu.
Von der Polizei wurde die Einsatzstelle beschlagnahmt. Für die Polizei musste noch ein neuer Schließzylinder eingebaut werden. Von der Polizei wurden die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.
Um 08:00 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.
Aktualisierung 16:15 Uhr: Brandursache in Flüchtlingsheim nach wie vor unklar, Ermittlungen dauern an;
Schriesheim/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Die Ursache, die am frühen Mittwochmorgen zum Brand in einem Flüchtlingsheim in der Carl-Benz-Straße geführt hat, ist weiter unklar.
Brandexperten des Kriminalkommissariats Mannheim waren tagsüber mit ihren Ermittlungen im Objekt beschäftigt. Dabei kam auch ein Brandmittelspürhund zum Einsatz. Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Der Sachschaden wird auf insgesamt rund 100.000.- Euro geschätzt.
Die Unterkunft ist nach wie vor unbewohnbar. Die Insassen wurden in eine Bleibe nach Dossenheim verlegt.
Die Ermittlungen dauern an.
Nachtrag 12.01.2017
Schriesheim/Rhein-Neckar-Kreis: Feuer in Flüchtlingsunterkunft durch Brandstiftung verursacht
Schriesheim/Rhein-Neckar-Kreis (ots) – Eine technische Ursache für das Feuer am frühen Mittwochmorgen in der Flüchtlingsunterkunft in der Carl-Benz-Straße ist nach den Ermittlungen der Brandexperten des Kriminalkommissariats Mannheim ausgeschlossen.
Vielmehr wurde nach derzeitigem Ermittlungsstand Sperrmüll, der unter einer Treppe im Untergeschoss des Treppenhauses gelagert war, fahrlässig oder vorsätzlich in Brand gesetzt.
Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat liegen nicht vor.
Die Ermittlungen dauern an.