Landau – Ökologische Aspekte werden bei der Entwicklung einer Stadt immer wichtiger. Die Stadt Landau lässt in den Jahren 2017 und 2018 ein neues Integriertes Klimaschutzkonzept erstellen. Das Papier soll an die Stelle des im Jahr 2012 im Rahmen der Mitgliedschaft im Konvent der Bürgermeister (Convent of Mayors) erstellten Klimaschutzkonzepts treten.
„Das Thema Klimaschutz ist eine der herausragenden Aufgaben der Zukunft“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Hirsch. „Die Stadt Landau ist sehr interessiert daran, mindestens die von der Bundesregierung ausgegebenen Klimaschutzziele zu erreichen. Dafür müssen die Themenbereiche Energieeffizienz und Energieeinsparung sowie Erzeugung von alternativen Energien weiter forciert werden. Ein auf den neuesten Stand gebrachtes Klimaschutzkonzept ermöglicht es uns, noch intensiver an der Umsetzung unserer Klimaschutzziele zu arbeiten.“
Landau habe in der Vergangenheit bereits zahlreiche Maßnahmen für einen besseren Klimaschutz eingeleitet, betont Beigeordneter und Umweltdezernent Rudi Klemm und nennt als Beispiele unter anderem das ebenfalls in den Startlöchern stehende Integrierte Mobilitätskonzept sowie die Themen Elektromobilität, Solarkonzept und energetische Schulsanierungen. „Mit dem neuen Klimaschutzkonzept wollen wir die bislang vereinzelten Initiativen nun in einem Gesamtkonzept verankern.“
Die Erstellung des neuen Konzepts wird vom Bundesumweltministerium gefördert; der entsprechende Antrag wurde im Herbst 2016 gestellt. Markus Abel, Leiter des städtischen Umweltamts, betont, dass sich seit der Zeit der Erstellung des ersten Landauer Klimaschutzkonzepts viel getan habe. So wird sich das neue Konzept an den mittlerweile etablierten bundesweiten Standards orientieren, die Bereiche „Transport“ und „Verkehr“ werden zusätzlich behandelt und die Bürgerinnen und Bürger sollen verstärkt in den Entstehungsprozess mit einbezogen werden.
Mit der Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzepts wolle die Stadt Landau aber nicht nur ihren Beitrag zum Schutz des Weltklimas leisten, so OB Hirsch und Beigeordneter Klemm. „Auch die Sicherung eines guten Stadtklimas liegt uns am Herzen. Wir wollen daher alle Bereiche, die mit diesem Themenkomplex zu tun haben – etwa Frischluftbildung und Durchlüftung – untersuchen und konzeptionell angehen.“ Zu diesem Zweck prüft die Stadt aktuell, im Zuge der anstehenden Aufstellung des Flächennutzungsplans auch ein so genanntes Klimaanpassungskonzept erstellen zu lassen.
Klimaanpassungskonzepte sollen die Auswirkungen des Klimawandels abmildern, erläutert Markus Abel. Dies kann etwa durch das Pflanzen von Bäumen und das Verknüpfen einzelner Grünflächen geschehen. „Die Konzepte werden vor allem für Innenstädte entwickelt, die vielerorts im Sommer bereits jetzt Hitzeinseln gleichen. Bäume schaffen hier Abhilfe, indem sie Schatten spenden und kalte Luft produzieren.“ Die Stadt Landau liege am Rande der Oberrheinischen Tiefebene, erläutert Abel weiter. In dieser Region herrsche im Sommer oft eine drückende Hitze mit wenig Luftbewegung. Landau sei vom oberreichnischen Reizklima aber bei Weitem nicht im selben Ausmaß betroffen wie etwa die Städte Mannheim und Karlsruhe. Trotzdem sei ein Klimaanpassungskonzept ein nützliches Instrument, um mögliche Auswirkungen des Klimawandels frühzeitig zu erkennen und ihnen begegnen zu können, betont der Experte.
Auch im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen im Rahmen der Initiative „Landau baut Zukunft“ hatte die Stadt das Thema „Stadtklima“ berücksichtigt. Das städtische Umweltamt unterzog die in Frage kommenden Teilflächen einem so genannten Screening. Untersucht wurden Aspekte wie „Artenschutz“ und „Naturschutzgebiet“, aber auch „Durchlüftung“. Unter anderem aufgrund dieser Untersuchungen wurden die südlichsten Flächen, die nahe des Birnbachtals liegen, aussortiert. Aus stadtklimatischen Gesichtspunkten sei es wichtig gewesen, die Talräume frei von Bebauung zu halten, damit die Luft strömen könne, erläutert Abel. Auch daher seien die Flächen nahe des Birnbachtals aussortiert worden. Eine Bebauung in den übrigen Untersuchungsflächen bringe dagegen keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Kaltluftbildung und Frischluftversorgung Landaus mit sich, betont Abel.