Frankfurt am Main – In diesen Wochen werden Wildkätzchen in Deutschlands Wäldern geboren. Auch wenn sie zunächst allein und mutterlos erscheinen, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen dringend, die Tiere nicht anzufassen oder gar mitzunehmen.
„Immer wieder erleben wir, dass besorgte Wanderer die jungen Kätzchen auflesen und zu Tierärzten oder Schutzstationen bringen“,
erläutert Susanne Schneider, Wildkatzenexpertin des BUND Hessen.
„Dabei ist die Mutter in der Regel gerade auf der Jagd oder versteckt in unmittelbarer Nähe. Deshalb raten wir unbedingt dazu, die Tiere nur kurz aus größerer Entfernung zu beobachten und in Ruhe zu lassen.“
Der BUND engagiert sich in seinem Projekt „Wildkatzensprung“ bundesweit für den Schutz der Wildkatze. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
Die Wildkatze ist in Hessen vor allem im Taunus, dem Rothaargebirge, dem Hessischen Bergland, der Rhön und im Spessart verbreitet. In naturnahen Wäldern und an Waldrändern bringen die Wildkatzen im zeitigen Frühjahr ihre Jungen zur Welt. Verborgen in Baumhöhlen, Holzstapeln oder im dichten Gebüsch verbringen die Kätzchen ihre ersten Lebenstage. Nach kurzer Zeit aber erkunden sie bereits spielerisch in immer weiteren Kreisen die Umgebung.
Oftmals werden die grau getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs entlaufener Hauskatzen gehalten.
„Bei den jungen Wildkatzen fällt die Unterscheidung zu Hauskatzen besonders schwer“,
erklärt Susanne Schneider.
„Wenn sie älter werden verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Schwanzspitze als Wildkatze erkennbar.“
Wer Wildkatzenjunge oder ausgewachsene Wildkatzen gesehen hat, kann dies dem BUND Hessen melden: wildkatze@bund-hessen.de