Landau – Nach dem Besuch der allgemein bildenden Schule, sei es Realschule Plus, Gesamtschule, Gymnasium oder Förderschule stellt sich die Frage nach dem weiteren Bildungsweg. Berufsbildende Schulen bieten mit ihrem differenzierten Bildungsangebot viele Möglichkeiten. Neben dem Erwerb einer beruflichen Qualifizierung können z. B. an der berufsbildenden Schule Landau alle allgemein bildenden Abschlüsse – bis hin zur allgemeinen Hochschulreife – erworben werden. Nur wer diese Möglichkeiten kennt, kann für sich bzw. für sein Kind die richtige Entscheidung bei der Wahl der geeigneten Schulform treffen.
Die folgende grobe Übersicht der Schulformen an der BBS Landau lässt erkennen, dass die Wahl des richtigen Wegs eine qualifizierte Information erfordert.
Schüler und Lehrkräfte informieren am Samstag, den 28. Januar 2017, in der Zeit von 9:00 Uhr bis 12:30 Uhr in Vorträgen und im Einzelgespräch über die verschiedenen Bildungsgänge an der BBS Landau. Sie wollen zukünftigen Schülern, Eltern und der interessierten Öffentlichkeit einen Einblick in die Anforderungen und Chancen im System „Berufsbildende Schule“ geben und auf dieser Grundlage individuell beraten.
Jugendliche, die in den allgemein bildenden Schulen den Sekundarabschluss I (Hauptschulabschluss) nicht erreicht haben können das Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) besuchen. In dieser Schulform werden durch projektorientierten und praxisbezogenen Unterricht besondere pädagogische Hilfen angeboten, die durch sonder- und sozialpädagogische Betreuung und Förderung intensiviert werden und so zur Verbesserung der Berufsstart- und Ausbildungschancen der Schüler beitragen. Mit dem erfolgreichen Besuch erlangen sie die Berufsreife und damit einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Schulabschluss.
Eine wichtige Brücke zwischen den allgemein bildenden Schulen und den weiterführenden Schulen im beruflichen Bereich ist die Berufsfachschule. In der Berufsfachschule I werden Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss in verschiedenen Fachrichtungen berufsbezogene und allgemeine Grundkenntnisse und Grundfertigkeiten zur Förderung der beruflichen Handlungskompetenz vermittelt. An der BBS Landau wird diese einjährige Schulform in den Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung, Ernährung und Hauswirtschaft/Sozialwesen, Gesundheit und Pflege und Gewerbe und Technik angeboten. Für Schüler, die das Abschlusszeugnis der Hauptschule oder einen gleichwertigen Abschluss besitzen und nicht in einem Berufsausbildungsverhältnis stehen, besteht die Pflicht zum Besuch dieser Schulform. Lernende, die die Berufsfachschule I erfolgreich abgeschlossen haben und den geforderten Notendurchschnitt erreicht haben, können in einem weiteren Jahr die Berufsfachschule II besuchen und dort den qualifizierten Sekundarabschluss I (Mittlere Reife) erwerben.
Die Entwicklungen in der Arbeitswelt gehen hin zu anspruchsvolleren Berufstätigkeiten mit höheren Anforderungen in fachtheoretischen Bereich. Aufbauend auf einem Mittleren Bildungsabschluss vermittelt die Höhere Berufsfachschule eine qualifizierte Erstausbildung in zukunftsorientierten Beschäftigungsfeldern. An der BBS Landau werden die Bildungsgänge „Handel und E-Commerce“, „Organisation und Officemanagement“ und „Fremdsprachen und Bürokommunikation“ angeboten. Die Inhalte der einzelnen Fachrichtungen orientieren sich an Kompetenzen ausgewählter Berufsgruppen. Die Höhere Berufsfachschule Handel und E-Commerce berechtigt z. B. nach erfolgreichem Abschluss die Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte/r kaufmännische/r Assistentin/Assistent in der Fachrichtung Handel und E-Commerce“ zu führen. Besteht ein Schüler neben der Assistentenprüfung auch die Fachhochschulreifeprüfung, dann ist er nach einem Praktikum von 6 Monaten berechtigt ein Studium an einer Fachhochschule aufzunehmen. Qualifizierten und interessierten Schülern der Fachrichtung „Fremdsprachen- und Bürokommunikation“ ermöglicht die Schule die Teilnahme an der DELF-Prüfung des französischen Erziehungsministeriums. Dieses international anerkannte Sprach-Zertifikat in Französisch ist standardisiert und an den gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen angepasst.
Berufliche und allgemeine Bildung sind gleichwertig. Für viele studierfähige Menschen führt der Weg zur Hochschule heute über die Beruflichen Gymnasien. Voraussetzung für deren Besuch ist der qualifizierte Sekundarabschluss I mit dem geforderten Notendurchschnitt. Im beruflichen Gymnasium wirken die berufsspezifischen Fächer auch in die allgemeinen Fächer hinein. Welche Vorteile bringt das? Die Schülerinnen und Schüler erhalten eine breite und vertiefte Bildung sowie die Fähigkeit, in Systemzusammenhängen zu denken und zu handeln. Die an der BBS Landau angebotenen Bildungsgänge „Wirtschaft“ (Wirtschaftsgymnasium) und „Gesundheit und Soziales“ bieten den Lernenden für den Einstieg in viele begehrte Berufe und zukunftsorientierte Studiengänge sehr gute Voraussetzungen. Neben den spezifischen Fächern Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre im Wirtschaftsgymnasium und den Fächern Gesundheit, Pädagogik und Psychologie im Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales legt die Schule auf ein breites Angebot in den Fremdsprachen (Englisch und Französisch) einen besonderen Wert. Im Wirtschaftsgymnasium können die Lernenden für das Fach „BWL bilingual“ entscheiden, in dem das Fach Betriebswirtschaftslehre ab der elften Klassenstufe bis hin zum Abitur mehrheitlich auf Englisch unterrichtet wird. Eine Verbindung, die im Studium und im Beruf immer stärker eingefordert wird. Interessierten Schülern wird in Arbeitsgemeinschaften ein Einstieg in Chinesisch oder Spanisch angeboten. Die BBS Landau bietet den Schülerinnen und Schüler ihres beruflichen Gymnasiums die Möglichkeit, jede der möglichen 33 Fächerkombinationen in den beiden Fachrichtungen „Wirtschaft“ und „Gesundheit und Soziales“ zu wählen.
Die Berufsschule ist neben der Ausbildung im Betrieb die zweite Säule der dualen Berufsausbildung. Voraussetzung für den Besuch der Berufsschule ist ein bestehendes Ausbildungsverhältnis. Nicht ganz neu und dennoch wenig bekannt ist, dass das Abschlusszeugnis der Berufsschule den qualifizierten Sekundarabschluss I einschließt, wenn das Zeugnis einen Gesamtnotendurchschnitt von mindestens 3,0 aufweist, eine Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf mit Erfolg abgeschlossen wurde und ausreichende Fremdsprachenkenntnisse nachgewiesen werden. Da insbesondere in den kaufmännischen Berufen Fremdsprachenkenntnisse an Bedeutung gewinnen, qualifiziert die BBS Landau interessierte Berufsschüler für die Teilnahme an den Prüfungen zum Erwerb der KMK-Zertifikate und führt diese Prüfungen auf verschiedenen Niveaustufen durch. Die Beschreibung der weiteren Schulformen zeigt, dass eine Berufsausbildung und der damit verbundene Besuch einer Berufsschule ein stabiles Fundament für die schulische und berufliche Weiterqualifizierung sind.
Parallel zum Unterricht in der Berufsschule können leistungswillige und leistungsstarke junge Menschen mit qualifiziertem Sekundarabschluss I durch den Besuch des Fachhochschulreifeunterrichts die Fachhochschulreife erwerben.
Nach der Berufsausbildung führt der Besuch der Dualen Berufsoberschule (in Teilzeit) oder der Berufsoberschule I (in Vollzeit) ebenfalls zur Fachhochschulreife. Neben der BOS I Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung kann an der BBS Landau auch die BOS I Fachbereich Gesundheit und Soziales besucht werden.
Schüler, die die Fachhochschulreife über den Fachhochschulreifeunterricht, den Besuch der Dualen Berufsoberschule, der Berufsoberschule I oder an der Fachoberschule einer „Realschule plus“ erworben haben, können an der BBS Landau die Berufsoberschule II (BOS II) in den Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung bzw. Gesundheit und Soziales besuchen. Diese Schulform eröffnet nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung die Chance, die fachgebundene und bei entsprechenden Kenntnissen in einer zweiten Fremdsprache die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Hier zeigt sich in besonderer Weise die mit der Strukturreform realisierte Aufwertung der Berufsausbildung.
Fortbildungen nach der Berufsausbildung sind im kaufmännischen und im gewerblich-technischen Bereich durch den Besuch der verschiedenen Fachschulen möglich, die berufsbegleitend in Teilzeitform an der BBS Landau angeboten werden.
Im kaufmännischen Bereich ist für Schüler mit qualifiziertem Sekundarabschluss I und einer abgeschlossenen Berufsausbildung im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung der Besuch der „Fachschule Wirtschaft – Fachrichtung Betriebswirtschaft und Unternehmensmanagement – Schwerpunkt Außenwirtschaft und Fremdsprachen“ möglich. Dieser Bildungsgang stellt eine außenhandelsbezogene Fortbildungsmaßnahme dar, die nach drei Jahren mit der Prüfung zur/zum „Staatlich geprüften Betriebswirtin/Betriebswirt“ abschließt. Der Abschluss berechtigt zum Studium an Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz. Die Lerninhalte werden in Modulform angeboten. Die einzelnen Module können auch von Interessierten besucht werden, die nicht den gesamten Bildungsgang absolvieren wollen. Über jedes Modul wird ein Zertifikat ausgestellt.
Im Bereich „Technische Gebäudeausrüstung“ (Heizungsbau, Klimatechnik, Gas/Wasser-installation) kann durch den Besuch der „Fachschule Technik“ in vier Jahren der Abschluss „Staatlich geprüfter Techniker“ erworben werden. Auch bei diesem Bildungsgang sind die Inhalte in Module gegliedert, die einzeln belegt werden können.
Beim Info-Tag am Samstag, den 28. Januar 2017, besteht die Möglichkeit, zu den einzelnen Schulformen weitergehende Informationen zu erhalten. Auskünfte erteilt auch die Verwaltung der Berufsbildenden Schule Landau unter der Tel.-Nr. 06341/9671-0. Auf der Homepage der Schule (www.bbs-landau.de) werden die Aufnahmebedingungen, die Stundentafel, der Abschluss usw. der einzelnen Schulformen beschrieben.
Eine Anmeldung zu den einzelnen Schulformen muss bis zum 1. März 2017 unter Vorlage der Originalzeugnisse oder beglaubigter Kopien erfolgen.