Mainz – Die evangelische Maria-Magdalena-Gemeinde Drais-Lerchenberg hat einen neuen Pfarrer. Dekan Andreas Klodt führte Christoph Kiworr in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt ein.
Gemeinsam mit der Gemeinde auf dem Weg zu sein, in der Gewissheit, dass Gott mitgeht, darauf freut sich Pfarrer Christoph Kiworr bei seiner neuen Tätigkeit.
Das Leben im Pfarrhaus kennt Christoph Kiworr, Jahrgang 1977, von klein auf, denn der Vater war Gemeindepfarrer, die Mutter Klinikpfarrerin. Neben dem dadurch bedingten engen Bezug zum Glauben bestärkte ihn nach der Schulzeit am Willigis-Gymnasium auch der Zivildienst in der Paulusgemeinde in seinem Wunsch, Theologie zu studieren.
Nach dem Universitätsbesuch in Mainz und Marburg sammelte er wertvolle Auslandserfahrungen im Libanon, auch mit Blick auf Meinungsfreiheit und Menschenrechte, für die er sich schon in jungen Jahren bei „Amnesty international“ engagiert hatte. Ökumene und interreligiöser Dialog bildeten Schwerpunkte seines Studiums. Im Bereich biblische Archäologie war Christoph Kiworr auch bei Ausgrabungen in Israel dabei und in der Forschung und Lehre tätig.
Nach der wissenschaftlichen Mitarbeit zog es ihn in die Praxis: Auf das Vikariat in Flonheim folgte ein Jahr in London, am Zentrum für Friedens- und Versöhnungsarbeit. Anschließend war er als Pfarrer in Fürfeld tätig, wo Ende 2016 vier eigenständige Kirchengemeinden, um den Eichelberg gelegen, zusammengeführt wurden.
In seine Heimatstadt kehrt er nun gern zurück, zusammen mit seiner Ehefrau, die als Oberärztin für Onkologie in Kaiserslautern tätig ist, und den beiden Töchtern, zwei und vier Jahre alt. Mit der Familie ist Christoph Kiworr gern vor Ort oder auf Reise in der Natur unterwegs, und auch beruflich lässt er sich oft auf dem Weg durch Wald und Flur inspirieren.
„Als Gemeinde sollten wir ebenfalls auf dem Weg sein“,
findet der neue Pfarrer für Drais und Lerchenberg,
„wir müssen aktiv auf andere zugehen und nicht warten, dass sie von selbst in unsere Kirchen kommen.“
Die soziale und kulturelle Vielfalt in den Orten am Stadtrand von Mainz reizt ihn besonders an seinen neuen Aufgaben, mit denen er Menschen aller Generationen zusammenbringen möchte. Ein Herzstück werden dabei die Sonntagsgottesdienste bilden, zudem kann sich der neue Pfarrer gut vorstellen, weitere Andachten zu feiern, auch unter freiem Himmel.
Die vielen jungen Familien in den Stadtteilen noch stärker anzusprechen als bisher ist ihm ein wichtiges Anliegen, neben der Fortführung bewährter Angebote, zu denen die Schwelle bewusst niedrig gehalten werden soll. Miteinander den Glauben feiern, Neues ausprobieren, beim Essen ins Gespräch kommen – in dieser zwanglosen Form des Zusammenkommens habe ihn auch die anglikanische Kirche geprägt, berichtet Christoph Kiworr, der sich unter anderem mit der Kommunität Iona und mit Schottland verbunden fühlt.
Zudem schätzt er den kollegialen Austausch in Familie und Freundeskreis für neue Anregungen und legt großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen in der Gemeinde, um Kirche mit einem engagierten Team lebendig zu gestalten.