Kaiserslautern – Praxisnähe und Regionalbezug locken viele Studierende an die Hochschule Kaiserslautern. Nichtsdestotrotz soll die Zahl der Erstsemesterinnen und Erstsemester steigen. Dieses Ziel verfolgt Prof. Dr. Torsten Hielscher, Studiengangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen im Fachbereich Angewandte Ingenieurwissenschaften, der die hochschulinterne Koordination des Maschinenhaus-Transferprojekts übernimmt.
Die Initiative, vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Rahmen seines Maschinenhaus-Projekts an der HS Kaiserslautern gestartet, fördert den Studienerfolg. „Zwar mehren sich die positiven Anzeichen, aber die Abbruchquoten in den ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen an deutschen Hochschulen sind im Vergleich zu anderen Fächergruppen nach wie vor überdurchschnittlich hoch“, sagte Michael Patrick Zeiner, Referent im Bereich Bildung des VDMA.
Doch es geht nicht nur um mehr Studierende. „Wir wollen vor allem mehr junge Frauen für ein technisches Studium begeistern. Bisher ist weniger als ein Drittel unserer Studierenden weiblich“, betont Prof. Dr. Thomas Reiner, Dekan des Fachbereichs Angewandte Ingenieurwissenschaften, der das Projekt unterstützt. Die Förderung von Frauen für hochqualifizierte ingenieurwissenschaftliche Berufe ist ein wichtiges Anliegen der Hochschule. „So unterschiedlich wie unsere Studierenden sind auch ihre Werdegänge. Durch individualisierte Studienverläufe und ausführliche Beratung wollen wir den Studienerfolg unterstützen“, erklärt Hielscher.
Mit der Toolbox zum Erfolg
Die Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften gehören mit ihrer breiten Einsatzfähigkeit zu den am stärksten benötigten Fachkräften in allen Zweigen der deutschen Industrie. Der VDMA, das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e.V. (HIS-HE) und die Hochschule Kaiserslautern arbeiten deshalb im Transferprojekt gemeinsam daran, die Studiensituation zu verbessern. „Wir analysieren zunächst den Ist-Zustand und entwickeln dann konkrete Maßnahmen für mehr Qualität von Studium und Lehre“, erklärt Uwe Krüger vom HIS-HE. Dazu interviewen die Experten von VDMA und HIS-HE anhand von Leitfäden Studiengangverantwortliche, Lehrende und Studierende. Diese diskutieren mit ihnen über Studienziele, Strategien zur Qualitätssicherung sowie Präventionsmaßnahmen gegen einen Studienabbruch.
Bewährte Instrumente und Best-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre hat der VDMA bereits in seiner Maschinenhaus-Toolbox gesammelt. So profitiert die HS Kaiserslautern von den Erfahrungen anderer Hochschulen. Doch sie hat auch eigene Ideen: In naher Zukunft will die HS Kaiserslautern ihre Kooperationen mit ortsansässigen Unternehmen weiter auszubauen, um den Studentinnen und Studenten eine noch praxisnähere Ausbildung zu ermöglichen. Darüber hinaus soll eine stärkere Zusammenarbeit mit Schulen das Interesse der Schüler am Studienangebot steigern.