Wiesbaden/Frankfurt – Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute bekannt gegeben, dass sich das Land Hessen, die Stadt Frankfurt und die Goethe-Universität Frankfurt über einen Grundstückstausch zur Erweiterung von Schulkapazitäten der Stadt Frankfurt am Main grundsätzlich verständigt haben. Gemeinsam mit Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität und Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT, stellte der Minister die Pläne zur Weiterentwicklung des Campus Westend vor.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Land und Stadt ist sehr wohl bewusst, dass der Umzug des Gymnasiums Nied auf den Uni-Campus für viele Eltern und Schüler von zentraler Bedeutung ist. Land, Goethe-Universität und Stadt Frankfurt fassen deswegen einen Grundstückstausch ins Auge und wollen damit der Schule, Eltern und Schülern eine klare und verlässliche Perspektive bieten und die Zeit der Ungewissheit beenden. Damit soll die Stadt die sofortige Möglichkeit erhalten, die Neubauplanungen für die Schulbauentwicklung voranzutreiben und zeitnah am Campus Westend die dringend erforderlichen Schulen zu bauen. Die Hochschule soll im Gegenzug dafür langfristig Hochschul-Erweiterungsflächen von insgesamt fast 52.000 Quadratmetern für ein zusammenhängendes Campusareal erhalten. Wir sind davon überzeugt, dass dies eine Lösung ist, mit der die unterschiedlichen Anforderungen und Interessen aller Beteiligten berücksichtigt werden. Land, Stadt und Goethe-Universität haben sich zu diesem Schritt auch in Verantwortung vor den Schülern und deren schulischer Entwicklung entschieden.“
Hintergrund ist, dass die Stadt Frankfurt am Main immer weiter wächst, wodurch ein zusätzlicher Bedarf an Standorten für den Bau von zahlreichen Schulen im gesamten Stadtgebiet entsteht. Deswegen hatte die Stadt die Bebauung des heute als Sportfläche genutzten Areals nördlich der Philipp-Holzmann-Schule an der Miquelallee angedacht. Die Realisierung dieser Pläne würde die Universitätsentwicklung langfristig und möglicherweise für immer behindern.
Das Land Hessen und die Goethe-Universität sind daher bereit, das Landesgrundstück zwischen Hansaallee, Miquelallee und Eschersheimer Landstraße mit einer Fläche von insgesamt rund 14.000 Quadratmetern zugunsten einer Übernahme der unmittelbar an den Campus Westend angrenzenden städtischen Flächen mit rund 52.000 Quadratmetern aufzugeben. Die Stadt Frankfurt am Main erhält dadurch zeitnah Planungssicherheit für einen neuen Schulstandort, der verkehrlich optimal erschlossen ist und eine Reihe weiterer Vorteile bietet. Im Gegenzug wird der Goethe-Universität eine zusammenhängende Campusentwicklung ohne Zäsuren durch breite Straßen gesichert.
Wissenschaftsminister Boris Rhein: „Wir haben uns mit der Stadt Frankfurt und der Goethe-Universität auf eine grundsätzliche Linie geeinigt. Die Details und Verträge sind natürlich noch zu klären und auszuarbeiten. Wichtig ist aber, dass sowohl Stadt als auch Land ihre Planungsüberlegungen zielgerichteter auf den langfristig am besten geeigneten Grundstücken vorantreiben können.“
Der Vorteil für das Land ist, dass die ersten Grundstücke zunächst in etwa wertgleich getauscht werden können, und das Gesamtareal – so wie es auch immer das Ziel war – langfristig und rechtssicher dem Zweck als Hochschul-Erweiterungsflächen zugeführt werden kann. Das ist auch die positive Nachricht an die Goethe-Universität.
Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität: „Wir freuen uns über die Win-Win-Win-Perspektive. Die Goethe-Universität gewinnt damit eine rechtssichere Standortperspektive für das gesamte Gelände, auf dem die Philipp-Holzmann-Schule steht. Dadurch ergibt sich die Chance, den Campus Westend tatsächlich als zusammenhängendes Areal für unsere Planung zu entwickeln. Für die baulichen Erweiterungen, langfristig auch für den Neubau der Universitätsbibliothek, ist die am nordwestlichen Rand des Campus befindliche Fläche die präferierte Option. Der Campus Westend, mit seiner hochwertigen Architektur und den attraktiven Grünflächen, erhält damit eine sinnvolle Erweiterung gen Norden, ohne Trennungen oder Teilungen. Damit wird eine für Studierende, Mitarbeitende und die Frankfurterinnen und Frankfurter außerordentlich attraktive Campus-Vision möglich.“
Stadtrat Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT: „Mit diesem Ergebnis bekommen wir Sicherheit für die Schulentwicklung. Der Grundstückstausch ermöglicht uns den dauerhaften Bau eines modernen Gymnasiums in zentraler, verkehrstechnisch hervorragend erreichbarer Lage und sichern zudem die Entwicklungsmöglichkeiten der Universität.“