Heidelberg – Der Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Heidelberg hat Professorin Dr. Annette Grüters-Kieslich für die Dauer von fünf Jahren zur Leitenden Ärztlichen Direktorin bestellt. Grüters-Kieslich wird ihr Amt zum 1. Juni 2017 aufnehmen und tritt damit die Nachfolge von Professor Dr. Guido Adler an, der für eine Verlängerung seines bis Ende Mai 2017 laufenden Vertrages nicht mehr zur Verfügung stand. „Mit Annette Grüters-Kieslich wird eine erfahrene Klinikmanagerin mit einem hervorragenden wissenschaftlichen Netzwerk die herausgehobene Position der Leitenden Ärztlichen Direktorin übernehmen“, begrüßte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer die Personalentscheidung.
Für das Universitätsklinikum konnte idealerweise die Position übergangslos besetzt werden: „Der Aufsichtsrat hat mit der überzeugenden Wahl von Professorin Grüters-Kieslich frühzeitig die Weichen für die Zukunft des Klinikums gestellt. Damit haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die notwendige Klarheit und können mit Zuversicht in die Zukunft schauen“, sagte die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dr. Simone Schwanitz.
Grüters-Kieslich leitet derzeit die Pädiatrie mit Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie der Charité Berlin. Von 2008 bis 2014 war sie dort Dekanin und von 2009 bis 2015 Vizepräsidentin des Medizinischen Fakultätentages. Seit 2010 gehört sie dem Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Heidelberg als wissenschaftliche Sachverständige an, ist insofern mit den klinischen und wissenschaftlichen Belangen des Hauses gut vertraut und – wie die Kaufmännische Direktorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende Irmtraut Gürkan betont – „eine feste wissenschaftliche Größe, die uns immer beratend zur Seite stand. Es ist ein gutes Gefühl, bereits positiv zusammengearbeitet zu haben und in Zukunft gemeinsam agieren zu können.“
Kooperationen ausbauen
„Heidelberg ist eine herausragende Einrichtung der deutschen Universitätsmedizin mit exzellenter Krankenversorgung. Ich freue mich sehr, Teil des erfahrenen Heidelberger Führungsteams zu werden“, sagt Annette Grüters-Kieslich. Als internationale Spitzenforscherin und Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Gremien sieht sie großes Entwicklungspotential in der Kooperation mit den Instituten der Universität und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen DKFZ, EMBL und MPI.
Annette Grüters-Kieslich ist eine ausgewiesene translationale und klinische Forscherin. Die Pädiaterin und Expertin für Biochemie, molekulare Genetik sowie Entwicklungsbiologie erzielte in den Bereichen Biochemie, molekulare Genetik sowie Entwicklungsbiologie und auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen international beachtete Erfolge. Annette Grüters-Kieslich ist als Sachverständige für das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie verschiedene Bundesfachausschüsse und -institute tätig. Die hohe Anerkennung ihrer Forschungsarbeiten findet ihren Ausdruck in zahlreichen nationalen und internationalen Ehrungen.
Größter Arbeitgeber und Ausbilder in der Rhein-Neckar-Region
Mit mehr als 12.800 Mitarbeitern ist das Universitätsklinikum Heidelberg größter Arbeitgeber und Ausbilder der Rhein-Neckar-Region. Es zählt neben der Charité in Berlin und der LMU in München zu den größten Universitätsklinika in Deutschland. Dem Vorstand gehören neben dem Leitenden Ärztlichen Direktor, die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan, der Pflegedirektor Edgar Reisch, der Dekan Professor Dr. Wolfgang Herzog und der Stellvertretende Leitende Ärztliche Direktor Professor Dr. Matthias Karck an.
Große Beständigkeit im Vorstand
Die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan prägt seit Januar 2003 die unternehmerische Entwicklung des Hauses: Heidelberg ist ein Universitätsklinikum des stetigen Wachstums. Nicht nur die Mitarbeiterzahl steigt – in den vergangenen fünf Jahren um über elf Prozent – auch der Campus hat sich mit Neubauten, z.B. der Frauen- und Hautklinik und aktuell der zukünftigen Chirurgie, zu einem der modernsten Klinikkomplexe Europas entwickelt. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Die Kooperationen mit zahlreichen Krankenhäusern der Region und darüber hinaus wurden erfolgreich ausgebaut.
Pflegedirektor Edgar Reisch ist seit April 2003 am Universitätsklinikum tätig und für den Pflegedienst und das Patientenmanagement mit rund 3.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich. Als Geschäftsführer der Klinikservice GmbH verantwortet er wichtige Bereiche der Logistik des Klinikums. In seiner Amtszeit wurde die Akademie für Gesundheitsberufe des Universitätsklinikums gegründet, die heute über 800 Ausbildungsplätze in zwölf Gesundheitsberufen anbietet und deren Geschäftsführer Edgar Reisch ebenfalls ist.
Unter dem Dekanat von Professor Wolfgang Herzog ist es der Medizinischen Fakultät Heidelberg gelungen, Maximalergebnisse zu erzielen – in der Höhe der Drittmitteleinwerbungen ebenso wie mit der Einwerbung von Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Fakultät und Klinikum sind an fünf von sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung beteiligt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.