Darmstadt – Energieeffizient und sozialverträglich Wohnen in der Lincoln-Siedlung: Die Wissenschaftsstadt Darmstadt beteiligt sich am Wohnprojekt „SozialSolarPlus“ der neuen Wohnraumhilfe gGmbH in der Lincoln-Siedlung, das darüber hinaus auch durch das Wohnungsförderungsprogramms des Landes Hessens gefördert wird. Das hat der Magistrat im Dezember des vergangenen Jahres beschlossen. Durch ihre Beteiligung sichert sich die Stadt für die Dauer von 20 Jahren ab Bezugsfertigkeit ein Belegungsrecht für Wohnungssuchende, deren Einkommen die Einkommensgrenze nach dem Wohnraumförderungsgesetz nicht überschreiten.
Wohnungsdezernentin Akdeniz erläutert die Vorteile des zukunftsorientierten Projekts: „In diesem Modellprojekt sollen alle Wohnungen mit den notwendigen Einrichtungen zur Reduktion von Nebenkosten wie etwa energieeffiziente Küchen, stromlose Trockenschränke, LED-Licht in allen Räumen, Toilettenspülung mit Regen- und gereinigtem Grauwasser sowie Wasserspararmaturen ausgestattet sein“, erklärt Akdeniz. „Dadurch und durch den Passivhausstandard der Gebäude wird erreicht, dass die Nebenkosten bei nur zwei Euro pro Quadratmeter liegen. In diesem Betrag sind alle umlagefähigen Nebenkosten enthalten. Durch die städtische Beteiligung sichern wir die Belegung der Wohnungen für einkommensschwache Menschen durch das städtische Wohnungsamt und gleichzeitig Grundmiete in Höhe von 6,50 Euro/m².“
Auf einem Teilstück des Baufeldes B2.1.1 entstehen im Rahmen des Modellprojekts „SozialSolarPlus“ insgesamt 42 Wohnungen, die zwischen 44,50 und 122,00 Quadratmeter groß sein werden. Das rund 3.860 Quadratmeter große Grundstück ist derzeit noch mit einem 3- geschossigen Wohnblock mit 3 Hauseingängen bebaut. Die Grundrisse der Wohnungen können mit einigen Änderungen für die Neunutzung im geförderten Wohnungsbau verwendet werden. Daher ist der Erhalt von zwei Hauseingängen aus dem Bestand vorgesehen. Das vorhandene Satteldach soll abgerissen und durch ein neues Vollgeschoss ersetzt werden. Der dritte Teil des Wohnblocks soll ebenfalls abgerissen und neu bebaut werden.
Das Projekt wird vom Institut Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt wissenschaftlich begleitet, sowohl die neuen Wege, die mit der ökologischen Ausstattung und der pauschalen Abrechnung beschritten werden, als auch die Entwicklung der sozialen Verhältnisse zwischen Vermieter und Mieter bei dem Einsatz von modernen Technologien sollen untersucht werden. Die Förderung der Stadt für dieses Bauprojekt unterstützt wesentliche ökologische und ökonomische Aspekte der Nutzung und Abrechnung von Nebenkosten und den Baukosten. „Fast 100 Bewohner Bewohnerinnen werden Teil eines bundesweiten einmaligen Modellprojektes“, freut sich Wolfgang Bauer-Schneider, Geschäftsführer der Neuen Wohnraumhilfe (NWH), dass ein langer Prozess mit dem Bau von 42 Wohnungen jetzt durch die Stadt Darmstadt mit ermöglicht wird.