Rhein-Neckar-Kreis – Der nach wie vor anhaltende Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen zwingt das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis, ständig weitere Einrichtungen für deren vorläufige Unterbringung zu schaffen. Eine Möglichkeit dazu tut sich in Meckesheim auf, wo dem Kreis die Anmietung einer noch zu errichtenden Wohncontaineranlage angeboten worden ist.
Sie soll von einem Privatinvestor auf dessen jetziger Freifläche im Bereich der Dieselstraße gebaut und schlüsselfertig übergeben werden. Der Bauantrag ist Thema der nächsten Sitzung des Meckesheimer Gemeinderats am 24. Februar 2016. Nach Fertigstellung könnte die Anlage als Gemeinschaftsunterkunft für voraussichtlich 210 Personen genutzt werden und soll dann für zunächst drei Jahre dem Kreis zur Verfügung stehen.
Da das zuständige Kreis-Ordnungsamt trotz intensiver Suche und Planung den Platzbedarf meist nur noch durch den kurzfristigen Bezug von Gewerbe- und Sporthallen im Rahmen des polizeilichen Notstandes zur Vermeidung von Obdachlosigkeit bereitstellen konnte, freut sich Ordnungsdezernent Christoph Schauder über die in Aussicht stehende Möglichkeit:
"Solche Notunterkünfte sind sicherlich keine Ideallösung, denn dort gibt es kaum Privatsphäre. Da stellt eine gut geplante und gebaute Containerunterkunft, wie sie für Meckesheim vorgesehen ist, die weitaus bessere Alternative dar."
Um der Aufnahmeverpflichtung gegenüber dem Land nachzukommen, hat der Rhein-Neckar-Kreis bereits in 26 Kommunen eine Vielzahl von Objekten angemietet, um Asylbewerbern und Flüchtlingen ein Obdach zu bieten. Auch in der Luisenstraße 32 in Meckesheim besteht seit 1. März 2015 eine Unterkunft, in der zur Zeit 24 Personen leben. Dankbar ist Schauder für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie die Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger, denn "Flüchtlingsunterbringung ist eine Aufgabe, die der Rhein-Neckar-Kreis nur gemeinsam mit den Kommunen und dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement lösen kann."
Bis Ende 2015 musste der Rhein-Neckar-Kreis insgesamt knapp 6.000 Menschen vorläufig unterbringen, im Januar 2016 waren wöchentlich rund 260 hinzugekommen. Zwar sind es im Februar mit 191 pro Woche etwas weniger geworden, doch hat sich die Entwicklung auf einem hohen Niveau eingependelt. Das macht es für das Landratsamt notwendig, im ganzen Kreisgebiet weiter nach geeigneten Belegungsmöglichkeiten zu suchen, vor allem auch nach Grundstücken, auf denen der Kreis selbst Containeranlagen bauen kann oder auf denen von Investoren zügig solche als Gemeinschaftsunterkünfte geeignete Objekte errichtet werden.